Gelsenkirchen. Der Abriss des PCB-belasteten Altbaus der Westfälischen Hochschule steht bevor. Bis zum 2. Quartal 2015 soll der Komplex niedergelegt erden. Die Nachnutzung der Fläche ist ebenso noch offen wie die Frage, ob seltene Fledermäuse die Arbeiten beeinflussen werden. Ein Gutachter begleitet das Unternehmen.
Der Auftrag ist vergeben, die Abbruch-Genehmigung seitens der Bezirksregierung Münster liegt vor, Bauzäune wurden gestellt – an der Westfälischen Hochschule (WH) soll nun buchstäblich eine Altlast beseitigt werden.
2003 wurde im alten Gebäude der Fachhochschule eine zu hohe PCB-Belastung festgestellt. Der Bau war für den Lehrbetrieb nicht mehr geeignet. 2005 fiel die Entscheidung für einen Ersatzbau, 2007 erfolgte der erste Spatenstich, im April 2011 wurde der Neubau eingeweiht. Und der Altbau? Stand dauerhaft. Nun geht es, wie es der BLB, der Bau und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW formuliert, an den Rückbau.
Öffnung unter gutachterlicher Begleitung
„Bis zum 1. oder 2. Quartal 2015 soll das erledigt sein“, sagt Hermann-Josef Peters. Der stellvertretende Leiter der BLB-Niederlassung Münster bleibt aus gutem Grund vage. Denn noch ist nicht klar, wie zügig sich der belastete Komplex abbrechen lässt. Die Schadstoffe müssen unter Atemschutz ausgebaut, Teilbereiche des Gebäudes dabei besonders abgeschottet werden. Und dann gibt es eine weitere Unbekannte: Der alte FH-Bau könnte wie berichtet als Quartier für seltene Fledermäuse dienen.
Bislang gibt es keine Beweise, aber die Vermutung, dass sich die Tierchen in den Trauf-Bereichen des Gebäudes angesiedelt haben könnten. Die Öffnung dieser Bereiche findet daher von Hand und laut Peters unter gutachterlicher Begleitung statt. Ende noch offen wie auch die Nachnutzung. Nach dem Abriss will die WH den gewonnen Platz für ein Mehrzweckgebäude und wohl auch studentisches Wohnen nutzen. Bislang, so eine Hochschulsprecherin, „befinden wir uns noch auf der Stufe des Denkens“.