Gelsenkirchen. Richtig bunt wird es in der Sparkassenfiliale Buer an der Nienhofstraße: Ab sofort stellt hier Artur Moser, Meisterschüler von Professor Cornelius Völker an der Kunstakademie Münster, seine Werke aus. Bis zum 28. November sind die Exponate kostenfrei zu sehen. Wir erklären, warum sich ein Besuch lohnt.
Richtig bunt wird es in der Sparkassenfiliale Buer an der Nienhofstraße: Ab sofort stellt hier Artur Moser, Meisterschüler von Professor Cornelius Völker an der Kunstakademie Münster, seine Werke aus.
„Bei den Arbeiten von Artur Moser fallen natürlich auf den ersten Blick die vielen Farben auf“, sagt Galeristin Jutta Kabuth, die diese Ausstellungsreihe konzipiert und die Werkschau kuratiert hat.
„Psychedelische Farben und Muster“ nennt der junge Künstler, Jahrgang 1984, die Farbenpracht selber. Dabei setzt er diese in seinen Werken sehr unterschiedlich ein. Mal malt er gegenständlich, mal abstrakt, aber immer mit einem Augenzwinkern. Auf einen Blick lassen sich seine Bilder jedenfalls nicht aufschlüsseln. Mal sind es die winzigen Details, die sich am Bildrand verstecken, mal sind es die Motive mit gezielt verschobenen Dimensionen, die den Betrachter stutzig machen und damit lange an jedes Bild fesseln. „Ich möchte gar nicht, dass meine Werke von Kunsthistorikern oder Kritikern gedeutet oder analysiert werden. Für mich zählt die Ästhetik jedes Bildes, das, was jeder Betrachter darin sieht und beim Betrachten fühlt“, gibt Artur Moser, der in Kasachstan geboren wurde und seit 24 Jahren in Deutschland lebt, zu Protokoll.
Viel Herzblut und Arbeit
Die Inspirationen kommen ihm dabei im Alltag – deutlich zu erkennen bei einem großformatigen Bild, das lauter Kabelenden zeigt, die zu einem bunten, unruhigen Muster verschmelzen. „Mir war eines dieser Enden bei einem Kabel aufgefallen – und so kam mir die Idee, dieses Motiv zu malen“, sagt Artur Moser.
Dabei sind seine gemalten Werke und Skulpturen aber keinesfalls Schnellschüsse. Oft trägt der Kunststudent wochenlang Ölfarbe oder Spachtelmasse auf, um sie später wieder abzukratzen oder zu übermalen. So entstehen Exponate, in denen ganz viel Herzblut, aber auch sehr viel Arbeit steckt.
Auch seine bunte Ente, die hier in Buer als Skulptur steht, entstand erst im Verlauf eines langes Prozesses. „Ich hatte einen Styroporblock gefunden und habe ihn in einzelne Blöcke zerlegt. Diese Blöcke habe ich dann so lange immer wieder neu zusammengesetzt, bis irgendwann diese Ente entstanden ist“, verrät Artur Moser.
"Das Auge lässt sich austricksen"
Mit ihren hervorstechenden Augen wirkt diese Ente, als sei sie einem Comic-Strip entsprungen. Diese Überzeichnungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die aktuellen Arbeiten des Künstlers.
Ausstellungen
Artur Moser ist der zweite Künstler in diesem Zyklus der Klasse von Kunstprofessor Cornelius Völker, der in der Sparkasse Buer ausstellt.
Bis zum 28. November sind seine Werke in der oberen Etage des Hauses an der Nienhofstraße 1-5 während der Öffnungszeiten kostenfrei zu sehen.
Jutta Kabuth, Galeristin aus Gelsenkirchen, kuratiert diese Reihe der Kunstakademie Münster jeweils im Wechsel mit der Kunstakademie Düsseldorf.
Es folgen Ausstellungen mit Werken den Kunststudenten Chiemi Nakagawa, Mona Pourebrahim, Mario Weinberg und Fabian Warnsing.
Plötzlich bleibt der Blick dann bei einer Arbeit hängen, die einen Moto-Cross-Fahrer bei einer Schlammfahrt zeigt. „Hier passt nichts zusammen, die Dimensionen sind verzerrt, die Proportionen des Körpers und der Maschine stimmen nicht. Und doch lässt das Auge sich austricksen“, gibt Moser zu bedenken.
Es sind solche Effekte, mit denen der Künstler in seinen Arbeiten spielt. Hier fügen sie sich zu einer gelungenen Ausstellung zusammen.