Gelsenkirchen. . Die Künstlerinnen Marion Mauß, Sabine Leichner-Heuer und Doris Brändlein, alle Mitglied im Gelsenkirchener Künstlerbund, zeigen ab kommenden Sonntag ihre wichtigen Arbeiten.

Eine Ausstellung ohne Titel wird am 31. August in den Räumen des Gelsenkirchener Künstlerbundes eröffnet. „Wir zeigen unsere wichtigen Arbeiten“, sagen die Künstlerinnen Marion Mauß, Sabine Leichner-Heuer und Doris Brändlein unisono.

Doris Brändlein arbeitet mit Ton. „Morphogene 1 bis 34 “ nennt sie die Serie ihrer Plastiken aus gefärbtem Ton, der gebrannt und mit einer Glasur überzogen wird. Das gibt dem Material ein natürliches Erscheinungsbild, das noch verstärkt wird durch die zellenartige Oberflächenstruktur, die sie per Hand einarbeitet. Das erinnert an Bruchstücke aus dem Korallenriff. Eine häufige, aber falsche Assoziation, sagt die Künstlerin lächelnd.

Geometrische Formen

„Zentriert“, „Wachstum“ oder „Verlangen“ sind die Reliefs betitelt, die aus weißem und schwarzem Ton gefertigt sind. Sie stellen streng geometrische Formen dar, Kreise, Quadrate, Rhomben, gleichwohl deuten sie eine Bewegung an. Ein Kontrast, der gewollt ist und durch die Hängung der 16 Reliefs als Quadrat noch verstärkt wird.

Sabine Leichner-Heuer malt mit Acryl auf Leinwand. Das Bemerkenswerte an ihren Gemälden ist die dominierende Macht des Kontrastes. Eine grelle Farbe leuchtet vor einem meist dunklen Hintergrund wie Feuer. Den Pinsel führt sie rasch und schwungvoll, weil Malen auch immer ein emotionaler Prozess sei, so die Malerin und Grafik-Designerin. Gleichwohl sind ihre Bilder „geplant“. „Das Ziel der Darstellung ist klar, die Machart ist der eigentliche Prozess“, verrät sie. Ideen holt sie sich auf Malreisen, von denen sie viele Fotos mitbringt, die ihr später im Atelier als Inspiration dienen. Besonders Blitzlichtfotos faszinieren sie. Eine Faszination, die sich in den Bildern wiederfindet.

Scheinbare Monochromie

Alleine die Farbe ist das gestaltende Element in den Arbeiten von Marion Mauß. Gelb- und Rottöne dominieren in ihren Bildern, die von Farbschattierungen durchstoßen werden. „Mein Thema ist der Streifen“, sagt die Gelsenkirchener Künstlerin. Sie trägt die Farben schichtweise auf, so dass tiefer liegende Schichten immer wieder zum Vorschein kommen. Es entstehen Farbaufträge, die an manchen Stellen aufreißen und darunter liegende Schichten durchschimmern lassen.

Diese spezielle Technik des Farbauftrages verleiht den Arbeiten eine besondere strukturelle Tiefe. Die scheinbare Monochromie ihrer Bilder löst sich bei näherer Betrachtung in variierende Farbtöne auf, wenn sie die Streifen durch einen Farbauftrag aus der Tube „trennt“.Der Betrachter wird förmlich eingeladen, immer näher an das Bild heranzutreten, um zu erkunden, was in den Tiefen des Bildes verborgen sein könnte.