Gelsenkirchen. Als Lichtzeichenanlage wird die Ampel in diesem Jahr 100 Jahre alt. Nicht in jedem Fall ist das wohl ein Grund zur Feier. Die WAZ-Redaktion hat die Gelsenkirchener gefragt, wo sie Ampeln im Alltag nerven. Einige Beispiele aus der „Hitliste“ der Leser.
Als Lichtzeichenanlage wird die Ampel in diesem Jahr 100 Jahre alt. Nicht in jedem Fall ist das wohl ein Grund zur Feier. Die WAZ-Redaktion hat die Gelsenkirchener gefragt, wo sie Ampeln im Alltag nerven, wo für sie die Verkehrsregelung buchstäblich fehl am Platz ist. Klar wird: Bei dem Thema sehen manche (Dauer)-Rot. Hauptaufreger sind die Taktung und oft auch die Platzierung der „Wechsellichtzeichenanlagen“.
Die „Hitliste“ unserer Leserhinweise
Der Balkon ist im Sommer eine Lärmzone
„Die Ampel, die mich am meisten stört, befindet sich seit ungefähr einem Jahr an der Kreuzung Bismarckstraße/Braubauerschaft. Seit 2011 wohne ich nur wenige Meter von der Kreuzung entfernt Meine Wohnung liegt zur Straßenseite Braubauerschaft. Nun muss ich ständig den Lärm der Fahrzeuge, die an der Ampel warten, ertragen. Die Buslinie 382 der Bogestra fährt hier ebenfalls. Zwölf Busse halten jede Stunde an den Haltestellen und einige stehen natürlich auch vor der Ampel und warten auf grün. Die Lärmkulisse ist auf meinem Balkon nicht mehr auszuhalten. Welche Schadstoffe die Fahrzeuge ausstoßen möchte ich gar nicht erst wissen.
Gerade jetzt im Sommer ist ein Schlafen bei geöffnetem Fenster unmöglich. So liebe ich diese Ampel ganz besonders.“
Marianne Stiffel
Ampel-Ärgernis am A42-Anschluss
Ich ärgerer mich besonders über die relativ neue Ampelanlage an der A42-Auf- und Ausfahrt auf der Reckfeldstraße. 40 Jahre lang ist die Ampelanlage nicht erforderlich gewesen. Sie ist so überflüssig wie der sprichwörtliche Kropf. Jetzt hält sie in allen Richtungen den Verkehr auf.
Die Abgase der stehenden Fahrzeuge verpesten unnötig die Luft. Mein Vorschlag, da die Ampel nun statt eines vielleicht nördlich der Autobahn sinnvolleren Kreisverkehrs einmal da steht: Künftig die Betriebskosten einsparen und einmotten, bis sie vielleicht irgendwann einmal gebraucht wird.“
Franz-Josef Brockhaus
Zu kurze Grünphase für die Fußgänger
„Die wohl ,doofste’ Ampel ist sicherlich die Fußgängerampel Husemannstraße, auf Höhe der Ahstraße. Von KiK kommend ist es seit Jahren weder als Radfahrer noch als Fußgänger möglich, die Straße ohne Halt zu überqueren. Eine Anpassung der Schaltung um fünf Sekunden würde zumindest den ersten Wartenden eine Überquerung ermöglichen. Jeder Fußgänger regt sich darüber auf. Die logische Konsequenz ist, dass mehr als 30 Prozent - geschätzt und gesehen - die zweite Ampel noch schnell bei rot überqueren.“
Fred Plückthun
Unlogische Schaltung auf der Ringstraße
„Seit Jahren ärgert mich die Ampel auf der Ringstraße in Höhe des Grillo-Gymnasiums. Die ist echt Panne! Es handelt sich hierbei um einen dreigeteilten Straßenübergang, deren Ampelanlagen zu unterschiedlich Zeitpunkten grün werden. Soweit auch okay.
Nur ist es völlig unlogisch, dass die mittlere Ampel genau dann rot anzeigt, wenn die anderen beiden auf Grün stehen. Diese Situation tritt selbst dann ein, wenn keine Busse unterwegs sind. Ältere und gehbehinderte Personen sowie Mütter mit kleinen Kindern müssen viel Zeit und Geduld haben. Meiner Ansicht nach eine blöde Schaltung.“
Charly Gohlus
Probleme wurden so erst geschaffen
„Ganz fürchterlich finde ich die neue Anlage an dem A42-Anschluss in Bismarck. Was bis dahin reibungslos lief, verursacht nun erhebliche Staus auf der Reckfeldstraße. Außerdem haben Autofahrer, die aus der Deichstraße in die Reckfeldstraße wollen, Probleme beim Einfahren.
Auf der Ringstraße in Höhe der Hauptstraße am Grillo-Gymnasium, ist die Ampelanlage so geschaltet, dass vorne und hinten „grün“ angezeigt wird, die mittlere Busspur aber rot zeigt. Kein Mensch - vor allem Dingen nicht Schüler - bleibt hier stehen. Es ist ein richtiger Unfallschwerpunkt!“
Ingrid Machazi
Schüler müssen Umwege gehen
„Es gibt für mich momentan drei Ampeln, die mich ärgern. Die Verkehrslichtanlage auf der Reckfeldstraße sorgt dafür, dass bei der Autobahnauffahrt lange Warteschlangen entstehen. Und das nicht nur zur Hauptverkehrszeit!
An der Fußgängerampel Münsterstraße/Im Emscherbruch ist es unmöglich, bei Grün auch nur die Fahrbahnmitte zu erreichen. Die Taktung ist auf 7 Sekunden eingestellt. Ich bin beruflich häufig mit Kindergruppen im Emscherbruch unterwegs, da ist diese Ampel ein besonderes Hindernis. Für ältere Menschen ist das zügige Überqueren ebenfalls nicht möglich.
Die Ampel auf der Kreuzung Bismarckstr./Braubauerschaft erfüllt zwar ihren Zweck, jedoch musste ihr die Ampel an der Kreuzung zur Schule/Lenaustraße weichen. Grundschüler müssen nun für eine gefahrlosen Überquerung Umwege gehen. Die Schaltung wurde so gelegt, dass Abbieger aus der Lenaustraße nicht ohne riskante Manöver auf die Bismarckstraße gelangen.“
Monika Brandenburger-Scherer