Gelsenkirchen. . Um die Feinstaubbelastung an der Gelsenkirchener Kurt-Schumacher-Straße zu senken, übernimmt jetzt eine moderne Steuertechnik das Zusammenspiel der verschiedenen Lichtsignalanlagen für den Autoverkehr und den ÖPNV. Weitere Maßnahmen sind bereits auf dem Weg, welche, das lesen Sie hier.

Mit Freude und ein wenig Euphorie verkündete die Verwaltung jetzt die Umsetzung von Tempo 50 auf der von Feinstaub und Stickoxid belasteten Kurt-Schumacher-Straße (KSS), dazu noch die erfolgreiche Umstellung und Modernisierung der Ampelanlagen vor Ort.

Von der „Grünen Welle“, an fünfter Stelle des im September 2012 beschlossenen Sechs-Punkte-Plans geführt, verspricht sich die Stadt einiges: Zum einen will sie damit „EU-Strafgelder verhindern“, wie es Stadtdirektor Michael von der Mühlen formulierte, zum anderen soll die Verstetigung des Verkehrs beitragen, „gesundes Wohnen“ zu ermöglichen.

Optimierter Verkehrsfluss

Optimiert worden sei der Verkehrsfluss, der nach Einschätzung der Verantwortlichen auch den Lärmpegel deutlich senke, indem u. a. die Signalanlagen „mit neuen Steuergeräten, Prozessoren und moderner Software ausgestattet wurden“, sagte Dr. Wilfried Wiedemann, Leiter des Referats Verkehr.

Mit Abschluss der Arbeiten an den Lichtsignalanlagen wurde auch wieder die ÖPNV-Beschleunigung (Kontaktschleifen im Gleisbett) für die Linie 302 in Betrieb genommen. Künftig werden die Bahnen in der Haltestelle ihre Weiterfahrt nach einem Fahrgastwechsel an die Steuereinheiten der Ampeln weiterleiten und so ihren Einfluss auf die Steuerung einer Kreuzung präzisieren. Effekt: Betrug früher die maximale Wartezeit für den (Quer-)Verkehr zwischen Uferstraße und Florastraße drei Minuten, so sind es nun 100 Sekunden.

Standzeiten durch wartende Autos fallen weg

Auch das Abbiegeverbot aus südlicher Richtung in die Hubertustraße führt nach Analyse des Referats Verkehr zu steterem Fluss, weil Standzeiten durch wartende Autos wegfielen. Auf Videos zeigte die Stadtverwaltung, wie man jetzt ohne anzuhalten auf der Nord-Südachse unterwegs sein kann.

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Weil sich nach dem Wegfall der alten Tempo-60-Schilder auf der KSS 20 % der Verkehrsteilnehmer nicht an die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h innerorts halten, wird es an der Kreuzung Uferstraße (aus Norden kommend) und an der Einmündung Florastraße (Süden) in die KSS Hinweisschilder geben. Ab heute weisen sie auf Tempo 50 hin, und „auf verstärkte Radarkontrollen“, wie Michael von der Mühlen noch betonte.

Die Ausweichroute, der Bypass, ins Zentrum über die Uferstraße erhält zudem spätestens übernächste Woche mobile und reflektierende Leitschwellen, um Spurwechsel in letzter Sekunde zu verhindern.

Eine laufende Potenzialstudie, Ergebnisse sind nicht vor diesem Sommer zu erwarten, soll zudem Kosten und Nutzen von Dach- und Fassadenbegrünung an der KSS, von Hecken und Rasengleisen analysieren. Die Begrünung ist Punkt sechs des Handlungskonzeptes.