Gelsenkirchen. . Die diesjährige NRW-Sommernacht kommt ins Amphitheater nach Gelsenkirchen: 6000 Zuschauer, 91 Orchestermitglieder, die Ministerpräsidentin, ihre Stellvertreterin, weitere Kabinettsmitglieder. Hinter den Kulissen wirkt Holger Gerdes. Er organisiert für die Staatskanzlei Düsseldorf Veranstaltungen.
Die diesjährige NRW-Sommernacht kommt ins Amphitheater nach Gelsenkirchen: 6000 Zuschauer, 91 Orchestermitglieder, die Ministerpräsidentin, ihre Stellvertreterin, weitere Kabinettsmitglieder... Das Sommerkonzert der Landesregierung am 22. August ist eine organisatorische Herausforderung.
Hinter den Kulissen wirkt Holger Gerdes. Seit 20 Jahren organisiert er für die Staatskanzlei Düsseldorf Veranstaltungen. Sein Besuch im Amphitheater dient dazu, alle Eventualitäten auszuschalten, sozusagen das Unplanbare planbar zu machen. Der „offene Raum“ ist für ihn die Herausforderung schlechthin, „weil man die Zuschauer nicht exakt einplanen kann“. Das Amphitheater – und diese Feststellung kommt Holger Gerdes fast erleichtert über die Lippen – sei „kein offener Raum“, weil die Publikumszahl begrenzt ist. 6000 – punktum.
Amphitheater ist ein optimaler Ort
Früher fanden die Sommerkonzerte in Schloss Brühl statt. 2012 wagte sich die Veranstaltung in Düsseldorf das erste Mal unter freien Himmel. Unentgeltlich und offen für jeden Bürger und jede Bürgerin, lautet seitdem die Devise. Schön für das Publikum, aber der pure Stress für den Cheforganisator. Dem obliegt es seitdem, dafür die richtige Örtlichkeit in NRW auszumachen.
Das Amphitheater passe genau in dieses Konzept, schwärmt er. „Die Anbindung, das Ambiente, die Anzahl der Sitzplätze, das Bühnenzeltdach sprechen für diesen Ort.“ Die Bogestra setzt Sonderbusse ein, die Volksbank Rhein-Ruhr stellt Sitzkissen bereit und die Feuerwehr Gelsenkirchen installiert einen Lichtmasten auf dem Parkplatz, damit die Gäste nach der Veranstaltung sicheren Fußes nach Hause kommen. Gerdes freut dieses Gemeinschaftswerk. Vielleicht auch, weil es ein „Heimspiel“ für ihn ist. Bevor er in die Staatskanzlei wechselte, wohnte er in Ückendorf und war beim Versorgungsamt der Stadt Gelsenkirchen beschäftigt.
Auftritt des Rockorchester Ruhrgebeat
Sein Blick in das Rund des Amphitheaters – zuletzt hat er sich hier den Auftritt des Rockorchester Ruhrgebeat angeschaut – deckt auf, wo es hapert. Um die Mikrofone vor dem kanalseitigen Wind zu schützen, müsse eine transparente Wand hinter dem Orchester aufgebaut werden. Und damit beim anrührend-flehenden „Nessun dorma“ nicht ein begeisterte Binnenschiffer die Sirene erklingen lässt, sorgt er dafür, dass das Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich für den Abend des 22. August ein Sirenenverbot auf dem Kanal ausgibt.
Hannelore Kraft bekommt übrigens keinen Extra-Platz. „Die Chefin“, wie Gerdes sie nennt, „wird irgendwo im Publikum sitzen.“ Bliebe noch das Wetter – das einzig Unplanbare. Nicht ganz. „In den 20 Jahren, in denen ich den Job mache, hatten wir noch nie Regen.“ Bis auf – ja bis auf den NRW-Tag in Bielefeld. Seitdem sei „sein Nimbus dahin“. Bielefeld? Das ist doch die Stadt, die es gar nicht gibt.