Gelsenkirchen. Die amerikanische Progressive-Metal-Band Dream Theater spielte am Freitagabend ein Zusatzkonzert im Amphitheater. Im Gepäck hatte die Band um Gitarrist und Gründungsmitglied John Petrucci ihr schlicht „Dream Theater“ betiteltes aktuelles Album. Die Fans gingen begeistert ab.

Ein Metal-Konzert in Gelsenkirchen: Die Security-Mitarbeiter hatten viel zu tun. Es lag aber nicht an Streitereien: Vor der Bühne gab es nur recht wenig Bewegung, die meisten Besucher machten es sich auf der Tribüne des Amphitheaters gemütlich. Das Sicherheitspersonal musste dann eingreifen, wenn Fans ihre Smartphones zückten und Fotos ihrer Idole machen wollten.

Die Progressive-Metal-Band Dream Theater aus New York sorgte im Rahmen ihrer „Along for the Ride“-Tour für einen abwechslungsreichen Abend. Pünktlich um 20 Uhr ging das Konzert los – ohne Vorband – und es wurde direkt laut. Mit den Titeln „False Awakening Suite“ und „The Enemy Inside“ präsentierte die Band gleich zwei Songs aus dem aktuellen Album. „Guten Abend Gelsenkirchen“ begrüßte Sänger James La Brie das Publikum. „Letztes Mal konnte ich den Namen dieser Stadt noch nicht einmal aussprechen“, scherzte er und betonte, wie schön die Location am Rhein-Herne-Kanal sei.

Auch Schlauchboot-Crew hört zu

„Die Jungs sind alle ausgebildete Musiker“, erzählte ein Fan begeistert vor der Bühne. Die drei Gründungsmitglieder John Petrucci, John Myung und Mike Portnoy, der mittlerweile nicht mehr in der Band spielt, besuchten das Berklee College of Music in New York. Das hörte man: Die Gruppe, die mittlerweile auf eine 29-jährige Geschichte zurückblickt, beherrscht ihre Instrumente. Auf einem imposanten und großen Schlagzeug zeigte Mike Mangini sein Können in mehreren Schlagzeug-Solos. Auch Keyboarder Jordan Rudess bewies, dass Metal-Musik nicht immer nur Krach bedeuten muss, gab er den Liedern doch oft eine klassische Note mit seinen Solos.

Abwechslungsreicher Mix mit aktuellen und älteren Songs

Während langsam die Sonne unterging, die Temperaturen sanken und auch auf der anderen Seite des Kanals einige Menschen dem Konzert lauschten, fuhr hin und wieder ein Schiff vorbei. Sogar ein blaues Schlauchboot, besetzt mit zwei Männern samt Bier, machte Halt am Amphitheater – auch so lässt sich ein Konzert bei den Temperaturen genießen. Was diese Zuhörer allerdings nicht sehen konnten, war das spannende Bühnenbild: Auf einer Mauerkulisse wurden verschiedene Videos gezeigt, teils Live-Bilder der Band, aber auch Landschaften und animierte Videos.

Dream Theater bot Abwechslung mit einer Mischung aus aktuellen und älteren, düsteren und fröhlicheren Songs. Stücke wie „Trial of Tears“ erinnerten ein wenig an Pink Floyd. Im Laufe des Konzerts wurde klar, warum die Künstler auf eine Vorband verzichtet: Drei Stunden zogen sie ihr Programm ab, ein Merkmal. Da dürften es die Fans sicher verkraftet haben, kein schönes Bild geknipst zu haben . . .