Gelsenkirchen. Die „Siefert Spedition und Schwertransporte GmbH“ bringt industrielle Waren per LKW, auf dem Wasser oder über die Schiene zu Seehäfen in Deutschland und Europa. Hinter die Kulissen des Familienunternehmens im Hafen blickten unsere Leser bei der Aktion „WAZ öffnet Pforten“.
Von Gelsenkirchen aus in die weite Welt: Die „Siefert Spedition und Schwertransporte GmbH“ bringt industrielle Waren per LKW, auf dem Wasser oder über die Schiene zu Seehäfen in Deutschland und Europa. Hinter die Kulissen des Familienunternehmens im Hafen blickten unsere Leser bei der Aktion „WAZ öffnet Pforten“. Bis zu 80.000 Tonnen Schwergüter können an der Werftstraße gelagert werden.
Bei Siefert ist alles eine Nummer größer. Der Lastkran in der Montagehalle, die Herzkammer des Betriebs, hebt 250 Tonnen. „Hier werden zum Beispiel Getriebe für den Seetransport verpackt“, erklärt Heiko Zellmann die Abläufe. Der 36-jährige Disponent führt die neugierigen Besucher zusammen mit Werkstattleiter Hubert Beverungen über das Gelände.
Auch das Prunkstück im Siefert-Fuhrpark ist in der Halle geparkt. Der LKW, der Wegen seines Nummernschilds nur „Nummer 48“ genannt wird, kann angehängt bis zu 420 Tonnen ziehen. Mit anderen der 20 Zugmaschinen gehen die Mitarbeiter weniger anonym um. „Ein Fahrer nennt seinen Schwerlaster liebevoll Prinzessin“, verrät Beverungen mit breitem Grinsen. Seit 36 Jahren arbeitet er bei Siefert, so wie bereits sein Vater. Beverungen: „Wir haben viele Mitarbeiter, die über 30 Jahre beschäftigt sind und in mehreren Generationen vertreten sind.“
„Ein Fahrer nennt seinen Schwerlaster liebevoll Prinzessin“
In der über 50 Meter langen und 18 Meter breiten Halle werden neben Verpackungsarbeiten Waren montiert oder für den Transport auf der Straße vorbereitet. Siefert ist bemüht, die meisten Wege per Schiff zurück zulegen. „Ein Schwertransport nach Hamburg kann drei bis vier Tage dauern und das ist sehr kostenintensiv“, so Heiko Zellmann. Der Wasserweg sei deutlich günstiger. Auch die Behörden seien bestrebt, das Meiste per Schiff transportieren zu lassen.
„Viele Brücken sind marode, müssen saniert werden oder werden geschont“, sagt Zellmann. Mit der Sanierung der Brücke an der Uferstraße zeichnet sich bereits ein Problem vor der eigenen Haustür ab. „Da machen wir uns schon unsere Gedanken“, so Heiko Zellmann. Das Lösen von Problemen ist bei Siefert aber Teil des Geschäfts für gut 60 Mitarbeiter. „Machmal dauert die Planung für einen Transport bis zu sechs Wochen“, so Zellmann. Genehmigungen von Straßen NRW und von den Kommunen, durch die der Transport geht, müssen eingeholt werden. Dank einer Dauer-Sondergenehmigung kann Siefert Fahrzeuge bis drei Metern Breite und vier Metern Höhe einsetzen. Darüber hinaus sind Begleitfahrzeuge oder sogar die Polizei notwendig.
Seit Anfang der 60er Jahre am Hafen ansässig
Seit Anfang der 60er Jahre ist die Firma Siefert bereits am Hafen ansässig. Das Unternehmen teilt sich in eine Schwertransporte und eine Lager- und Umschlag GmbH auf. „Wir haben viele Stammkunden“, so Disponent Heiko Zellmann, dazu zählten auch die Gelsenkirchener Firmen Bridon oder Schalker Eisenhütte. Bei der „WAZ öffnet Pforten“-Führung bekamen die Besucher die riesigen Haspeln mit Stahlseilen von Bridon zu sehen. Auch eine 90 Tonnen schwere Mühlschüssel konnten die Gäste bestaunen. Ziele der Güter sind unter anderem Hamburg, Rotterdam und Antwerpen. Siefert verfügt über 23.000 Quadratmeter Hallenlager und 20.000 Quadratmeter Freilager. Vorteil der Halle: Waren werden im Trockenen montiert und verladen. Nach dem Öffnen eines Tores, kann der Brückenkran die Güter bis über den Kanal heben. Auch hier ist alles für das Verladen auf Schiffe und Züge überdacht.