Gelsenkirchen. Vor zehn Tagen erblickte der Giraffenjunge in der Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt mitten in der Nacht das Licht der Welt. Geboren wurde er von der Seniorin der Herde, der 17 Jahre alten Aja. Um den Nachwuchs kümmert sich die ganze Herde. Es ist bereits das zehnte Giraffenbaby seit der Eröffnung.
Das jüngste Tier im Revier kam praktisch über Nacht. Vor zehn Tagen stand er plötzlich da, der kleine Langhals, gerade, als Pfleger Tim Hinricher um 6.45 Uhr seine Runde durch die Zoom Erlebniswelt Afrika am Giraffengehege begann. Die zehnköpfige Giraffenherde hatte den 1,70 Meter großen Mini, der in dunkler Nacht das Licht der Welt erblickt hatte, längst in ihre Gemeinschaft aufgenommen.
Und ins Herz geschlossen. Zoo-Sprecherin Sabine Haas erinnert sich lachend: „Die beiden Giraffen Hans und Themba konnten ihre Blicke gar nicht von dem Kleinen lassen und weigerten sich, aufs Freigelände zu gehen.“ Ist ja auch süß, so ein Baby. Da gucken auch Menschenkinder gerne in Kinderwagen.
Es war die Seniorin der Herde, die das nun jüngste Tier im Revier gebar. Routiniert, zuverlässig und gelassen. Giraffen-Mutter Aja Sabe hat bereits 17 Jahre auf dem Buckel und bekam mit dem kleinen Bullen nun ihr achtes Kind. Und das, obwohl der Zoo bei den Giraffen gerade ein neues Verhütungsprogramm testet. Also ein ungeplanter Nachwuchs, der aber begeistert begrüßt wurde, zumal er viel schneller kam, als erwartet.
Vorbildliches Sozialverhalten
Und so rasch wie kaum ein anderer Jungspund in die Herde integriert wurde. Eigentlich sollten Mutter und Kind noch in einem abgetrennten Bereich des Giraffenhauses leben. „Aber der Zuwachs stand so schnell auf eigenen Beinen und lief so sicher, dass wir ihn schon nach wenigen Tagen mit auf die Außenanlage lassen konnten“, freut sich Reviertierpflegerin Wiebke Wolff über den fitten Neuzugang, der inzwischen über 70 Kilo auf die Waage bringt. Mit den Pflegern freuen sich auch die zurzeit so zahlreichen Zoo-Besucher, weil sie das Jungtier gut beobachten können.
Saisonauftakt in Zoom Erlebniswelt
Die ganze Herde geht freundlich und neugierig mit dem Mini um. Immer wieder biegt ein Tier seinen langen Hals zum Jungen hinunter, der noch gerne einen großen Teil des Tages liegend vor sich hin döst. Ein tierisches Sozialverhalten, das vorbildlich funktioniert.
Das zehnte Baby der Herde seit Eröffnung
Die routinierte Mutter Aja Sabe kümmert sich leidenschaftlich um ihren Nachwuchs, lobt das Zoo-Team. Sie schleckt ihn regelmäßig liebevoll von Kopf bis Fuß ab, um so die Mutter-Kind-Bindung zu vertiefen. Auch Vater Kito präsentiert sich als echter Kümmerer.
Der kleine Giraffennachwuchs ist das zehnte Baby der Herde seit Eröffnung der Zoom Erlebniswelt Afrika im Jahr 2006. Unter den Giraffenkindern waren bislang allerdings nur zwei Mädchen. Die Jungen müssen den Zoo, wenn sie erwachsen sind, wieder verlassen, weil die Herde nur einen Chef duldet, und das ist Kito, der Vater des Neulings. Aber auch Hans, der Glückliche, der bei seiner Geburt im Jahre 2011 von seiner Mutter verstoßen wurde und als Flaschenkind aufwuchs, soll in Gelsenkirchen bleiben. Giraffen können in Zoo-Gefangenschaft ein Methusalem-Alter bis zu 36 Jahre erreichen.