Gelsenkirchen. Das 18,8 Millionen-Euro-Projekt an der Ludwig-Erhard-Straße vereint künftig die Niederlassungen in Nord und Süd. Geplanter Umzugstermin ist der 1. April 2015. Das neue Finanzamt soll umwelt- und bürgerfreundlich sein. Es ist neben dem Justizzentrum das zweite bedeutende Verwaltungsgebäude, das neu entsteht.
Zwei bedeutende Verwaltungsgebäude mit vermutlich hohen Besucherzahlen werden im nächsten Jahr fertiggestellt sein: Das moderne Justizzentrum in der Nähe des Wissenschaftsparks in Ückendorf und das mit Nord und Süd vereinte Finanzamt an der Ludwig-Erhard-Straße in Buer.
Hier konnten die Bauherren vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) schon Richtfest für das 18,8 Mio-Euro-Projekt feiern. Während Justitia Ende 2015 zum ersten Mal in neuer Umgebung Recht sprechen wird, können Steuerzahler bereits im Frühjahr den unvermeidlichen Kontakt zum Finanzamt aufnehmen.
250 Mitarbeiter im neuen Haus
Das viergeschossige Gebäude, das im Wohnpark Schloss Berge entsteht, soll als umwelt- und bürgerfreundliches Haus ein Stück Finanzverwaltung der Zukunft darstellen. So sieht das Energiekonzept unter anderem vor, Wärme aus 100 Metern Tiefe über eine Wärmepumpenanlage mit 44 Erdsonden in das Gebäude zu leiten. Auch auf dem Dach soll die Natur Spuren hinterlassen. Birgit Brüggemann vom NRW-Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB): „Auf dem Flachdach über dem Kantinenbereich wollen wir Stauden, Gräser und Farn anpflanzen.“
Den Kunden wird es recht sein, dass die Kantine für alle geöffnet ist. Bei langen Wartezeiten wird die Geduld der Bürger bei einer kleinen Kaffeepause sicher weniger strapaziert. Doch sollen lange Wartezeiten möglichst vermieden werden, wie der heutige Chef im Finanzamt Nord, Werner Becker, versichert. „Im Erdgeschoss sind sieben Büroräume, vor denen wir Sitzplätze einrichten, als Bürgerbüro vorgesehen. In Ausnahmefällen können Bürger ihre Steuererklärungen auch beim Sachbearbeiter abgeben.“ Eine Infothek wird den klassischen Pförtner ersetzen. Hier können sich Bürger mit Vordrucken und Info-Material eindecken und ihre dringendsten Fragen loswerden.
Rund um den Umzugstermin müssen Bürger etwas Geduld mitbringen
250 Mitarbeiter werden im neuen Haus beschäftigt sein. Die Zahl deckt sich in etwa mit der heutigen Beschäftigtenzahl aus beiden Finanzämtern. „Mittelfristig“, so Werner Becker weiter, „werden etwa sechs Vollzeitkräfte eingespart.“ Etwas mehr Geduld aufbringen müssen Bürger indes bei der Bearbeitungszeit für einige Wochen vor und nach dem Umzug. Der ist für den 1. April geplant.
Die Parkplatzsuche sollte eigentlich entfallen. Den Mitarbeitern stehen 110 Plätze, darunter drei für Behinderte, den Besuchern 50 plus zwei Behindertenplätze zur Verfügung. Wer ganz sicher gehen will, der nimmt die Straßenbahn. Die Haltstelle ist nur 300 Meter vom Finanzamt entfernt.
Werner Becker wechselt nach Ahaus
Das Erdgeschoss ist ohne Stufe zu erreichen. Im Haus sind zwei Aufzüge vorgesehen. Die Kantine wird von einem selbstständigen Pächter betrieben. Interessierte Bewerber können sich noch melden.
Chef wird der jetzige Amtsvorsteher im Finanzamt Süd, Franz Schulze. Werner Becker wechselt als Leiter des Finanzamts nach Ahaus.