Gelsenkirchen. Im vergangenen Jahr gingen die ersten Gelsenkirchener Passionsspiele spektakulär über die Bühne. Es werden nicht die letzten gewesen sein. Initiator und Regisseur Elmar Rasch wird das Schasupiel auch 2015 15 Mal auf die Kirchenbühne in Rotthausen bringen.

Im vergangenen Jahr gingen die ersten Gelsenkirchener Passionsspiele spektakulär über die Bühne. Es werden nicht die letzten gewesen sein. Nach einem Jahr Pause sagte Initiator und Regisseur Elmar Rasch nun im Gespräch mit der WAZ: „Ja, es werden im nächsten Jahr wieder Passionsspiele in Rotthausen stattfinden.“ Und zwar erneut in der evangelischen Kirche an der Steeler Straße.

Was 2013 zunächst völlig verrückt anmutete, das hat am Ende funktioniert: Gleich 15 Vorstellungen hatte Elmar Rasch damals mit dem von ihm zusammengestellten Laien-Ensemble terminiert. Und er schaffte es, 15 Male die Kirche gut zu füllen.

Aus Judas wird der Jesus-Darsteller

„Danach bin ich ganz oft gefragt worden, ob es eine Wiederholung geben wird“, erinnert sich der 62-jährige Theatermacher. Lange ließ er sich fragen, jetzt hat er entschieden: Am Aschermittwoch 2015, mit dem Beginn der Fastenzeit, wird sich erneut der Vorhang über die Leidensgeschichte Jesu heben.

Nicht nur die Zuschauer blieben bei diesem Projekt am Ball: „Neunzig Prozent der Darsteller aus dem letzten Jahr werden auch bei den nächsten Passionsfestspielen wieder mit dabei sein“, freut sich der Regisseur. Zum Beispiel der Gelsenkirchener Illustrator und Grafiker Jesse Krauß, der im letzten Jahr überzeugend die Rolle von Jesus Christus gespielt hatte. Diesmal aber wird er in eine andere biblische Rolle schlüpfen. Alexander Welp, der Ex-Judas, übernimmt 2015 die Hauptrolle des Heilands. An einer neuen, außergewöhnlichen Dramaturgie wird zurzeit noch gearbeitet.

Pläne gehen weit über das Jahr 2015 hinaus

Aber nicht nur das fast komplette, 30-köpfige Laienensemble hält dem Projekt die Treue. Auch der Pfarrer der evangelischen Kirche in Rotthausen, Rolf Neuhaus, ließ sich nicht lange bitten und wird die Pforten seiner Kirche erneut für die Passionsfestspiele öffnen.

Die Pläne des Gelsenkircheners Elmar Rasch gehen inzwischen schon weit über das Jahr 2015 hinaus: „Ich hoffe, dass wir 2020 wieder Festspiele inszenieren können und dann einen Zehn-Jahres-Rhythmus finden können.“ Wie in Oberammergau eben.

Aber Elmar Rasch, Chef der „Bühne im Revier“, hat natürlich auch theatralische Pläne für die nähere Zukunft. Gemeinsam mit Schauspieler Ulrich Penquitt arbeitet er an der Premiere des Stücks „Heute weder Hamlet“ von Rainer Lewandowski. Eine Parodie auf die Theaterwelt, die am 12. September auf der Bühne der „flora“, Florastraße 26, Premiere feiern wird.

In dem Ein-Personen-Stück spielt Penquitt die Rolle des Ingo Sassmann, der aus seinem Berufs- und Privatleben plaudert.