Gelsenkirchen. .
Kameras und Mikrofone gehören in der Arena quasi zum Inventar. In dieser Woche jedoch sind die Filmteams auffällig jung. Das Schalker Fanprojekt hat die Bundesliga-Pause genutzt, um Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren einzuladen, einen Kurzfilm rund um das Thema Respekt und Fairplay zu entwickeln und drehen. 22 Mädchen und Jungen aus ganz NRW sind gekommen, sogar „Zecken“ sind dabei. Aber es geht ja um Toleranz, da halten Schalkefans auch das aus. Man kommt sogar ausgesprochen gut miteinander aus.
In drei Workshops – Drehbuch, Kamera, Schauspiel – hat das Team sich vorbereitet. Erst das Drehbuch entwickelt, während die Kameraleute sich mit der Technik vertraut machen und die Schauspieler erste Sprech- und Atemübungen unter Anleitung absolvieren. Im Raum herumstolzieren und Beleidigungen möglichst emotional in den Raum stellen – auch das will geübt sein.
Mandy spielt gern Rollen, die ganz anders sind als sie selbst
Mandy spielt eine von den Bösen, Mercedes heißt sie im Film und sie provoziert darin ganz schön übel. Ob ihr das was ausmacht? „Nein, im Gegenteil. Ich spiele gern Rollen, die anders sind als ich im wirklichen Leben bin. Auch im Schultheater.“ Mandy kommt von der Martin-Luther-Schule in Westerholt. Sie ist über ihre Freundin Lena zum Projekt gekommen, war sofort begeistert.
Die Projekttage beginnen mit einem gemeinsamen Frühstück im Raum Libuda in der Arena, hier laufen die Gemeinschaftsbesprechungen. Die Workshops arbeiten für sich. An diesem Donnerstag, dem vierten und vorletzten Tag der Projektwoche, sind schon drei Szenen im Kasten. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass es am Montag noch nicht einmal ein Drehbuch gab.
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Die nächste Szene soll im Flur vor der Nordkurve entstehen. Zoff ist angesagt. Susan (eigentlich Yasmin), die dunkelhäutige Schalke-Anhängerin im Ailton-Trikot, wird angemacht. Bis Kamera, Ton, Licht und Komparsen bereit sind und dann auch noch alle fehlerlos ihren Part sprechen, dauert es die eine oder andere Klappe. Wie beim echten Film halt.
Soviel sei schon verraten: Es geht gut aus. Die Toleranten schaffen es, die Situation zu entschärfen, Streit zu vermeiden. Der übelste Provokateur, Marvin (gespielt vom AvD-Schüler Benjamin), muss allein und unbelehrbar von dannen ziehen. Und ein Schalkefilm kommt natürlich auch ohne Hymne nicht aus, leicht umgedichtet: „Blau und Weiß statt Nazischeiß“, lautet die Devise.