Gelsenkirchen.

Es gibt sie, die angepeilten nachhaltigen Projekte des Kulturhauptstadtjahres 2010. Dazu zählt ganz gewiss das Orgelfestival.Ruhr. Es findet in diesem Jahr zum 7. Mal statt.

Vor nunmehr sieben Jahren machten sich Organisten aus dem Ruhrgebiet auf den Weg, um 2010 zu einem ganz besonderen Jahr im Zeichen der Orgel zu gestalten. 2014 geht das „Orgelfestival.Ruhr“ erneut über sechs Bühnen evangelischer Kirchen der „Metropole Ruhr“. Auch in Gelsenkirchen.

Video zeigt die Hand- und Fußarbeit

Mitinitiator war von Beginn an Andreas Fröhling, ambitionierter Kreiskantor für den Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid und erfolgreicher Konzertorganist. Fröhling gehört bis heute zum sechsköpfigen Organisationsteam.

Die Besonderheiten des Festivals bleiben: Jeder Organist spielt in seiner Kirche ein Konzert und hat einen Organisten am selben Instrument zu Gast. Die internationalen Künstler bekommen zudem den Auftrag, eine Komposition aus ihrer Heimat zu interpretieren. Außerdem wird es auch diesmal wieder Live-Übertragungen auf einer Videoleinwand geben. Ein Erfolg, so Fröhling: „Hier kann das Publikum gezielt die Hände und Füße der Organisten bei der Arbeit beobachten.“

Im letzten Jahr musste die Schweizer Organistin Suzsanne Z’Graggen ihr Gastspiel kurzfristig absagen, diesmal ist sie dabei. Am 13. Juli musiziert die mehrfache Preisträgerin verschiedener Orgelwettbewerbe um 18 Uhr in der Altstadtkirche am Heinrich-König-Platz. Ihr Programm überschreibt sie mit dem Titel „Sommer-Variationen“. Neben traditionellen Werken u.a. von César Franck und Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen zeitgenössische Werke von Anna Aeschbacher und dem Norweger Sverre Eftestol.

Klassisch und modern

Z’Graggen, geboren 1979 in Luzern, ist Domorganistin an der Bistumskathedrale St. Urs und Viktor in Solothurn und leitet auch dort einen Konzertzyklus.

Das zweite Gelsenkirchener Konzert bestreitet am 24. August um 18 Uhr in der Altstadtkirche Andreas Fröhling. Zu Beginn wird der Organist seines verstorbenen Lehrers Prof. Gerd Zacher mit einem kurzen Stück aus der „Kunst der Fuge“ gedenken, ein Thema, mit dem sich Zacher Zeit seines Lebens beschäftigt hatte. Das weitere Programm lässt Werke von Charles Tournemire, der vor 75 Jahren verstarb, dem zeitgenössischen Komponisten Gerhard Stäbler und Liszt erklingen. Fröhling studierte bei Zacher an der Folkwang-Hochschule in Essen. heute unterrichtet er selbst als Dozent an der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen.

Weitere Spielorte des Festivals sind Duisburg (Salvatorkirche), Mülheim (Petrikirche), Essen-Werden (Ev. Kirche), Bochum (Melanchthonkirche) und Dortmund (Reinoldikirche).

Alle Konzerte beginnen um 18 Uhr und dauern etwa eine Stunde. Um 17.45 Uhr gibt es jeweils eine Einführung.

Die Karten an der Abendkasse kosten 10 Euro, Schüler/Studenten haben freien Eintritt. Infos: www.orgelfestival-ruhr.de