Gelsenkirchen. .

Die Kreissynode der evangelischen Kirche hat den Haushalt für 2011 einstimmig abgesegnet. Der Spardruck ist nicht so hoch wie befürchtet. Aber bald wird es wegen sinkender Steuereinnahmen und Mitgliederzahlen eng, fürchtet Superintendent Höcker.

Der Einschnitt bei den Finanzen fiel nicht so kräftig aus wie befürchtet – auch weil das Steueraufkommen wohl höher sein wird als die vorsichtigen Prognosen der Westfälischen Landeskirche es vorsahen. Entsprechend blieb die große Not- und Elend-Debatte am Montag aus. Einstimmig hat die Kreissynode den Haushalt fürs Jahr 2011 abgesegnet.

37 Euro und 20 Cent bekommt jede der 15 Kirchengemeinden (davon 11 in Gelsenkirchen) demnach für jedes seiner insgesamt 101.000 Gemeindeglieder für das nächste Haushaltsjahr zugewiesen. Den entsprechenden Beschluss fasste die Synode als höchstes Organ des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid. Zu entscheiden hatte sie über die Mittel für die kreiskirchlichen Dienste und die Verwaltung – und damit über einen 1,82 Mio-Euro-Topf. Zum Vergleich: Für alle Aufgaben in evangelischer Trägerschaft vom Küster bis zum Kindergarten, von der Jugendleitung bis zum Beratungsangebot einschließlich der Pfarrbesoldung bekam der Kirchenkreis im laufenden Jahr 9,72 Mio Euro Kirchensteuern zugewiesen. Mit Mieten und (Zins)-Einnahmen weist der Haushalt 2010 rund 11,6 Mio Euro aus.

Der Haushalt 2011 ist lediglich "eine Atempause"

Dabei wird es nicht bleiben, das machte auch Superintendent Rüdiger Höcker auf der Synode deutlich. Für ihn bedeutet die momentane Situation lediglich „eine Atempause. 2013/2014 werde es – durch rückläufige Steuereinnahmen und weiterhin sinkende Mitgliederzahlen – deutlichere Einschnitte geben. Entsprechend müsse der Kirchenkreis zu Konzepten kommen, wie mit dieser Situation umzugehen sei. Doch die Strategie fehlt noch. Sie wird Ende Februar 2011 Thema einer Sondersynode sein.

Bei der Tagung des Kirchenparlaments in Rotthausen gab es ohnehin pro Gemeindeglied rund zehn Euro weniger als im laufenden Jahr zu verteilen. Hört sich dramatisch an, erklärt sich aber aus einem veränderten Zuteilungsschlüssel: Zum ersten Mal wird die Kindergartengemeinschaft nicht mehr durch Beiträge der einzelnen Kirchengemeinden, sondern im Vorwegabzug finanziert. In die 26 Evangelischen Kindergärten fließen rund 972.000 Euro Kirchensteuern. Der Kirchenkreis bringt einen Trägeranteil von 12 % auf. „Für uns haben wir das gedeckelt auf 10 % der Kirchensteuereinnahmen“, sagt Sprecherin Katharina Blätgen. „Noch kriegen wir das geschaukelt.“