Gelsenkirchen. . Die Fachstelle der Caritas hatte zur 5. Ideenkonferenz „Vernetzung - Netzwerkarbeit für Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz“ ins Schloss Horst eingeladen. Der Caritasverband Gelsenkirchen will bei der Bedürfnislage der steigenden Zahl älterer geistig behinderter Menschen ansetzen.
Mit der überregionalen Konferenz „Vernetzung - Netzwerkarbeit für Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz“ im Schloss Horst läutete die Fachstelle Demenz der Caritas Gelsenkirchen am Dienstag den Endspurt ihres Projekts „Demenz UND geistige Behinderung“ ein. 80 Teilnehmer aus verschiedensten Einrichtungen kamen zur Konferenz.
U.a. waren das Diakoniewerk, die Lebenshilfe Herne, der Paritätische, die Emscherwerkstatt, das Mehrgenerationenhaus Gelsenkirchen, die Awo, die Stadtverwaltung, die Senioren-Union, das Diakonische Werk im Kirchenkreis Recklinghausen und das Haus Lebenshilfe Herten vertreten.
Neben den Gelsenkirchener Einrichtungen Haus St. Rafael (Horst), dem Träger Lebenswelt Gabriel und den Werkstätten für angepasste Arbeit (beide Beckhausen) war auch wieder das Gladbecker St.-Suitbert-Haus bei der nunmehr 5. Ideenkonferenz als Projektpartner vertreten. Eine letzte Ideenkonferenz steht noch aus.
Mehr ältere geistig Behinderte
„Früher war man entweder alt oder behindert“, bringt Wolfgang Wessels vom Demenz-Servicezentrum Region Ruhr die Problematik auf den Punkt. Der Caritasverband Gelsenkirchen will mit seinem Projekt bei der Bedürfnislage der steigenden Zahl älterer geistig behinderter Menschen ansetzen.
Die kontinuierliche Zunahme an demenziellen Veränderungen und damit einhergehenden verringerten kognitiven Fähigkeiten führe zu deutlich erhöhten Hilfe- und Betreuungsbedarfen in den Einrichtungen der Behindertenhilfe. Wessels: „Dieses Phänomen hat die Behindertenhilfe überrollt.“ Der demografische Wandel, so Julia Middelhauve von der Fachstelle Demenz, mache auch vor dem Pflegebereich nicht halt.
Ideen und Projekterfahrungen
Im März 2012 war das Projekt an den Start gegangen und ist für die Dauer von drei Jahren angelegt. Dabei werden zum ersten Mal Erfahrungen der Altenhilfe ganz praktisch mit denen der Behindertenhilfe verknüpft.
Bei der Konferenz in Schloss Horst informierte die Fachstelle Demenz über Ideen und Projekterfahrungen, die bei bereits abgeschlossenen Angeboten wie etwa Konzertbesuchen, Kreativangeboten, der „Erinnerungskiste“, Angehörigeninformationen, Hundebesuchen oder Bewegungsangeboten gemacht wurden. Als Referenten beteiligten sich Prof. Dr. Georg Theunissen von der Universität Halle und Detlef Rüsing vom Dialogzentrum Demenz an der Universität Witten-Herdecke.