Gelsenkirchen.
„Eine sehr wichtige Initiative, Demenz kennt keine Sprachgrenzen! Wir danken für den schönen Nachmittag auf der Santa Monika!“, schrieb das Ehepaar Jacobs. Eine von vielen Reaktionen auf die Demenzwoche vom 1. bis 8. Juni.
Die Veranstalter, das Demenzforum Gelsenkirchen, ziehen ein positives Fazit. Mehrere tausend Besucher hatten die Angebote wahrgenommen. „Damit wurden die Ziele erreicht: einen Dialog über das Thema Demenz zu führen und nachhaltige Angebote in Gelsenkirchen zu schaffen, um das Leben mit Demenz für Betroffene und Angehörige zu erleichtern“, so Dr. Elmar Busch, Chefarzt Neurologie der Ev. Kliniken und Sprecher des Forums. Auch bei dementen Patienten gelte das Prinzip „ambulant vor stationär“.
90 Prozent der Angebote werden weitergeführt
18 Kindergärten, Schulen und Familienzentren waren eingebunden, um junge Menschen mit dem Thema zu konfrontieren. Künstler wie Richetta Manager und Wolfgang Sternkopf engagierten sich. Patienten mit Migrationshintergrund besuchten Veranstaltungen in der Ehli-Beyit-Moschee und auf dem Kanalschiff Santa Monika. 80 Teilnehmer aus türkischen bzw. 15 arabischen Familien sind ein Extra-Erfolg. „Bei türkisch- und arabischstämmigen Familien ist die Hürde, Hilfe zu suchen, besonders hoch“, sagt Martina Mail vom Seniorennetz Gelsenkirchen.
90% der Angebote werden nach der Demenzwoche weitergeführt, darunter Tanzkurse, künstlerische Kurse, Schulungen für Mitarbeiter im Dienstleistungssektor u. a. für den alters- und demenzfreundlichen Bankberater. Bei der Betreuung von dementen Menschen spielen Ehrenamtliche eine wichtige Rolle. Doch sie werden stetig weniger. Eine Entwicklung, die Dr. Andreas Rheingräber, Chefarzt Geriatrie am St. Josef-Hospital und Sprecher der Alzheimer Gesellschaft GE, Sorgen bereitet: „Die Veranstaltungen in der Demenzwoche waren auch wichtig, um Nachwuchs zu werben.“