Gelsenkirchen. Im Buch „Veränderungen“ lässt der Künstler Wolfgang Sternkopf 18 Personen zu Wort kommen, mit denen er zu Themen wie Demenz und Tod kooperierte. Er selbst hat freilich auch Texte beigesteuert. Das Buch ist für 19,50 Euro in der Buchhandlung Junius und im Atelier J-R-S in der Ruhrstraße in Schalke erhältlich.
Im Zusammenhang mit Themen wie Tod, Langzeitarbeitslosigkeit oder Demenz hat der Künstler Wolfgang Sternkopf regelmäßig mit verschiedenen Menschen zusammengearbeitet, Projekte erdacht, Produkte auf die Beine gestellt. Diese „Kollegen“ hat Sternkopf nun ausführlich zu Wort kommen lassen. In seinem Buch „Veränderungen“ beschreiben 18 Personen aus ihren Blickwinkeln die Zusammenarbeit und die Hintergründe, die Begegnungen, die Ergebnisse und die Erkenntnisse, die sich durch die Kooperationen ergeben haben.
Aus ursprünglich drei angedachten „Schreiberlingen“ sind letzten Endes 18 geworden, das habe sich einfach so ergeben, sagt Wolfgang Sternkopf, der sich seit 2013 mit dem Thema Kulturgeragogik, der Kulturarbeit mit Älteren, befasst, etwa in Form von Konzepten oder Workshops.
Autoren seien das „Who is Who von Gelsenkirchen“
Die Autoren von „Veränderungen“ seien gewissermaßen das „Who is Who von Gelsenkirchen“: Der ehemalige Kulturdezernent Peter Rose ist mit einem Interview mit von der Partie, der scheidende Senioren- und Behindertenbeauftragte Dr. Wilfried Reckert hat ein paar Zeilen geschrieben, außerdem sind Judith Neuwald-Tasbach, Ulrich Penquitt und viele andere Gelsenkirchener dabei. „Da sind Dinge zustande gekommen, die ich so nicht vermutet hätte“, sagt Sternkopf. Den Beitrag von Tafel-Chef Hartwig Szymiczek bestempelt er gar mit „Literatur“.
Es sei ein einziger Satz gewesen, der ihn zu dem Buch „Veränderungen“ inspiriert habe. Gefallen ist er, als er seinen wertgeschätzten Künstlerfreund Rolf Binder besucht habe. „Du hast so viel mit Langzeitarbeitslosen und Demenzkranken gearbeitet, aber du siehst gar nicht so aus.“ Er habe den Kopf einfach nicht sinken lassen, erklärt sich Sternkopf seinen Optimismus. Und: „Ich habe die Distanz verloren.“ Sternkopf hat es sich freilich auch nicht nehmen lassen, selbst etwas zu „Veränderungen“ beizusteuern. Die Statements seiner Partner kommentiert er, er blickt zurück, er blickt nach vorne, seine Gedanken ziehen sich wie ein roter Faden durch die 72 Seiten.
"Gehör verschafft und Berührungsängste genommen"
Auch Apothekerschaft-Sprecher Rainer Grummel hat einen Text beigesteuert: „Als Naturwissenschaftler zu schreiben war für mich Neuland.“. Den Ansatzpunkt, sich dem Thema Demenz über die Kunst zu nähern, findet er gelungen. Andreas Mäsing, Geschäftsführer der FGG Friedhofsgärtner Gelsenkirchen, ist angetan davon, „gemeinsam etwas bewegen“ zu können. In seinem Text „Seit ungefähr 10 Jahren kreuzen sich nun unsere Wege“ heißt es: „Ihr habt mir Euren künstlerischen Mitteln Hand angelegt und einem wichtigen Thema ,Sterben - Tod - Friedhof’ so Gehör verschafft und Berührungsängste genommen.“