Gelsenkirchen. Im Rahmen des Ruhrfellows-Programms sollten Studenten aus Nordamerika Botschafter für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet werden. Während ihres Aufenthalts besuchten sie eine Summer School und absolvierten Praktika. Auch eine Besichtigung der Schalke-Arena stand auf dem Programm.
„Amazing“ (erstaunlich) finden das die Studierenden, die die Führung durch die Schalke-Arena mit vielen „Ahs“ und „Ohs“ kommentieren. Es ist ausnahmsweise mal kein Fan-Club, der durch das Stadion geführt wird, sondern 14 Studierende von vier US-amerikanischen Elite-Unis.
Den Bundesligisten Schalke 04 kennen sie zwar nicht („In which League is Schalke?“), dafür aber das Ruhrgebiet. In diesen Tagen bewirkt der „Pott“ allerdings ungläubiges Staunen bei den angehenden Ingenieuren und Naturwissenschaftlern. Es sehe „wie nach einem Tornado“ aus. Dessen Folgen kenne man aus der eigenen Heimat, aber in Deutschland. . .
Die 14 Studierenden (zehn Frauen, vier Männer) von Harvard, Princeton, Pennsylvania und dem Massachusetts Institute of Technology haben sich auf Stipendien des Unternehmensbündnisses Initiativkreis Ruhr (IR) und der Universitätsallianz Ruhr (UR) beworben – und bekommen. Die Nachfrage jenseits des Atlantiks ist groß. „In diesem Jahr gab es fünfmal mehr Bewerbungen auf die Praktikumsplätze, als wir unterbringen konnten“, sagt IR-Geschäftsführer Dirk Opalka. Das Programm findet zum dritten Mal statt.
Ziel sind Wirtschaftskooperationen
Während ihres zweimonatigen Aufenthaltes besuchen die „Ruhrfellows“ eine Summer-School. Das akademische Programm organisieren die Ruhrgebiets-Unis Dortmund, Bochum und Duisburg/Essen; es umfasst unter anderem Deutsch- und Laborkurse. In der zweiten Hälfte absolvieren die Studierenden ein vierwöchiges Praktikum bei Mitgliedsunternehmen des IR. Ziel ist, dass sie die Unilandschaft und Unternehmen der Region kennenlernen.
Die 14 Studierenden machen Praktika bei BP Europa, Deutsche Bank, Evonik, Hochtief, RAG, Siemens, Vaillant. . . Wie wird die Arbeit in den deutschen Unternehmen sein, von denen manche auf der anderen Seite des Atlantiks als Hightech-Schmieden gelten?
Die so geknüpften Kontakte sollen in langfristige Forschungs- und Wirtschaftskooperationen zwischen dem Ruhrgebiet und den beteiligten amerikanischen Eliteuniversitäten münden. „Auch eine spätere Beschäftigung in einem der Unternehmen dieser Region ist sehr willkommen“, sagt der IR.
Uni-Allianz Ruhr hält Kontakt zu den Studierenden
Nach ihrer Rückkehr in die USA pflegt die Uni-Allianz Ruhr (UR) weiterhin den Kontakt („Alumni-Programm“) zu ihnen. Das Ziel: Die Studierenden sollen zu Botschaftern des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Ruhrgebiet in Nordamerika werden.
Leider absolviert keiner der 14 Studierenden ein Praktikum in Gelsenkirchen.