Gelsenkirchen. Bei einem Autodiebstahl und dem Angriff in einem restaurant hat er zwei Männer verletzt: Der 41-Jährige Gelsenkirchener steht nun unter anderem wegen Körperverletzung vor dem Essener Landgericht. Er ist psychisch krank, im Verfahren geht es um seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Das war offenbar zu verlockend für den 41-Jährigen: Mit laufenden Motor und menschenleer stand ein Wagen am 16. November 2012 an der Rotthauser Straße. Der Autobesitzer half seiner Frau gerade beim Ausladen der Einkäufe. Der Gelsenkirchener setzte sich ans Steuer. Als der Besitzer versuchte, ihn aus dem Auto zu zerren, brauste der Mann los. Das Opfer verletzte sich dabei am Kopf und an den Knien.

Der 41-Jährige steht nun unter anderem wegen Körperverletzung vor dem Essener Landgericht. Er ist psychisch krank und im Verfahren geht es nicht um eine mögliche Haftstrafe, sondern um seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. „Warum sind Sie ins Auto gestiegen?“ Die Frage von Richterin Gabriele Jürgensen kann der 41-Jährige nicht wirklich beantworten. „Ich war hilflos, allein gelassen“, sagt er. Kurz zuvor seien nämlich seine Mutter und sein Bruder gestorben.

Mit viel Phantasie erzählt der 41-Jährige seine Lebensgeschichte

Ein zweiter Vorfall wird im Verfahren besprochen: Am 21. August 2012 soll der Beschuldigte in einem türkischen Restaurant in der Innenstadt einen anderen Gast mit einem Stuhl angegriffen und verletzt haben, als der ihm den Zugang zum Küchenbereich versperrte. Das erinnert der Beschuldigte aber ganz anders: Vielmehr er sei angegriffen worden, behauptet er. Mit dem Stuhl habe er sich schützen wollen.

Mit viel Phantasie erzählt der 41-Jährige seine Lebensgeschichte, die er bei einem früheren Gutachter teils anders darstellte. Er berichtet zum Beispiel, dass er ein Auto mit Benzin übergossen, es angezündet und sich dann auf den Fahrersitz gesetzt habe. Er sei gerettet worden. Sechs Wochen habe er anschließend in einer Klinik verbracht, weil seine Augenwimpern verbrannt gewesen seien. Der Prozess wird fortgesetzt.