Gelsenkirchen. . Zivilcourage ist einem 28-Jährigen aus Hessen beinahe zum Verhängnis geworden. Als er am Rande einer Kneipenschlägerei zu schlichten versuchte, wurde er mit einem Messer nahe der Halsschlagader getroffen und zunächst lebensgefährlich verletzt. Der Angreifer ist polizeibekannt und sitzt in U-Haft.

Nach einer heftigen Kneipenschlägerei in einer Gaststätte am Gelsenkirchener Bahnhofsvorplatz ist ein 28-Jähriger aus Hessen mit einem Messer zunächst lebensgefährlich verletzt worden. Die Polizei schildert, wie es wohl dazu gekommen ist: Gegen 21.45 Uhr am Samstagabend hatte ein 39-jähriger alkoholisierter Mann ohne Vorwarnung einen 44-Jährigen in der Kneipe angegriffen und zu Boden gestoßen. Im Anschluss soll er dem Opfer mehrfach gegen den Kopf getreten haben. Als die Ehefrau des 44-Jährigen versuchte, den Angreifer von weiteren Tritten abzuhalten, wurde sie von der 25-jährigen Begleiterin des 39-Jährigen mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Die Auseinandersetzung hatte sich inzwischen auf die Straße verlagert. Als der 39-Jährige nun auch noch die Frau angreifen wollte, wollte der zunächst unbeteiligte 28-Jährige aus Hessen das verhindern. Daraufhin soll der 39-Jährige ein Messer mit einer acht Zentimeter langen Klinge gezückt und dem 28-Jährigen einmal in den Hals gestochen haben. Das Opfer hatte dabei noch großes Glück. Der Stich verfehlte nur knapp die Halsschlagader.

Nach der Attacke flüchteten der 39-Jährige und seine 25-jährige Begleiterin, sie wurden durch Beamte der Bundespolizei am Zentralen Busbahnhof festgenommen, als sie in einen Bus steigen wollten. Bei seiner Festnahme versuchte der 39-Jährige noch, das Messer verschwinden zu lassen. Die Polizeibeamten stellten es aber sicher und brachten die beiden ins Polizeigewahrsam. Sowohl der Mann wie auch die Frau standen erheblich unter Alkoholeinfluss.

Gaststätte auf dem Bahnhofsvorplatz war zur Tatzeit gut besucht

Die Verletzten wurden vom Notarzt noch in der Gaststätte erstversorgt und dann in ein Krankenhaus gebracht. Der 28-Jährige musste intensivmedizinisch behandelt werden. Mittlerweile ist er nach Angaben der Gelsenkirchener Polizei aber außer Lebensgefahr. Der 44-Jährige, der zuerst angegriffen wurde, erlitt eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung und wird noch stationär behandelt.

Der vorbestrafte Messerstecher aus Gelsenkirchen hat sich gegenüber der Polizei nicht geäußert. Ein Haftrichter hat inzwischen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen. Die 25-jährige Begleiterin des Angreifers wurde nach ihrer Vernehmung wieder entlassen. Die Gaststätte auf dem Bahnhofsvorplatz war zur Tatzeit gut besucht. Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen deshalb, dass sich viele Zeugen melden, die Angaben zum Tatgeschehen machen können: 0209/365-7112 oder -8240.