Gelsenkirchen. . Beim Bundesliga-Tippspiel des Projekts Streetwork hatten die Klienten der Suchthilfeeinrichtung KontaktCafé die Nase vorn. Das Projekt ist aus der Zusammenarbeit von Arzt Mobil und Caritas hervorgegangen. Seit fünf Jahren funktioniert das Tippspiel als „Türöffner“ bei Wohnungslosen und Suchtkranken.
Sie sind sonst keine Erfolgserlebnisse gewohnt, die Menschen, die in die Liboriusstraße 32 in Schalke kommen. Zumindest nicht solche Erfolge, die Otto Normalverbraucher mit diesem Wort verbindet. Die Rede ist von den wohnungslosen und suchtkranken Klienten der Suchthilfeeinrichtung KontaktCafé der Drogenberatung KontaktCentrum. Am Mittwoch gab es aber einen Grund zum Feiern: Zum zweiten Mal in Folge hat die Einrichtung nämlich den Wanderpokal des Streetwork-Bundesliga-Tippspiels gewonnen.
Unter insgesamt vier Einrichtungen im Stadtgebiet sicherte sich das KontaktCafé den ersten Platz. Gesamtsieger wurde Christian Klein (39) aus Schalke. Erwin, das Schalke 04-Maskottchen, überbrachte die Meisterschale und Urkunden. „Ich habe zum dritten Mal mitgemacht, aber bislang hat es nur für den zweiten und dritten Platz gereicht“, freut sich Gesamtsieger Christian Klein.
80 Prozent Männer
Das Projekt Streetwork ist 2008 aus der Zusammenarbeit der Kooperationspartner Arzt Mobil und Caritas hervorgegangen. Seit fünf Jahren führen die Streetworker das Bundesliga-Tippspiel durch, das oft als „Türöffner“ funktioniert. „Es hat uns anfangs dazu gedient, Kontakt aufzunehmen und Vertrauen zu gewinnen“, erzählt die Sozialarbeiterin Daniela Heldt. 80 Prozent der Klienten seien Männer. Aber auch etwa 20 Frauen haben sich am Tippspiel beteiligt.
Insgesamt 200 Teilnehmer machten mit, einige tippten nur einmal, andere sämtliche 34 Spieltage. Am Ende standen das KontaktCafé und das Regenbogenhaus in Buer mit 189 Punkten vorne. Im Stechen – getippt wurde das Relegationsspiel zwischen dem Hamburger SV und Greuther Fürth – setzte sich die Schalker Einrichtung durch. Die restlichen zwei Standorte sind das Wilhelm-Sternemann-Haus (Altstadt) und das Weiße Haus (Buer). An jedem Wochentag suchen die Streetworker eine andere Stelle auf.
„Das Tippspiel hilft uns, auch weiterhin Kontakte zu knüpfen und zu halten“, so Daniela Heldt. Nicht nur in den Einrichtungen, auch an etwa acht neuralgischen Treffpunkten suchen die Streetworker ihre Klienten auf. Rund 140 Tipper kommen aus den vier Einrichtungen, der Rest von der Straße.