Gelsenkirchen. . Der städtische Internet-Service bekommt in einer NRW-Studie Bestnoten. Unter anderem für ein „vorbildliches Anliegen-Management“. Bis Ende Juni ist darüber hinaus ein freies WLAN-Netz für die Bahnhofstraße geplant. Für Gelsen-Net-Kunden ist das Angebot kostenlos, Fremdnutzer zahlen 49 Cent pro Tag.

Gelsenkirchen – oft gescholten, belächelt, verachtet, und in Städte-Rankings häufig auf dem letzten Platz zu finden. Wenn es aber ums Internet geht, steht die Stadt ganz oben auf dem Treppchen.

Beim Internet-Service belegt Gelsenkirchen in einer von der grünen Landtagsfraktion in Auftrag gegebenen NRW-Studie den fünften Platz von 396 Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Neben GE schafft aus dem Revier nur noch Essen den Sprung unter die besten Zehn. Gelsenkirchen biete ein „vorbildliches Anliegen-Management“, heißt es. In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre machte die Stadt mit der Kfz-Zulassung für eine geschlossene Benutzergruppe und der Wunschkennzeichenvergabe die ersten Online-Schritte, gefolgt vom „Dienstleistungskatalog“ nach dem Jahrtausendwechsel, der von A wie „Abbruchantrag“ bis Z wie „Zweisprachigkeit“ Informationen bereithält. Gelsenkirchener können Amtstermine vereinbaren und zahlreiche Formulare von der Ummeldung bis zur Hundesteuer herunterladen.

Flächendeckendes WLAN-Netz in der Bahnhofstraße vorgesehen

Auch für andere publikumsintensive Bereiche sei der Ausbau von Online-Terminvereinbarungen geplant, sagt Stadtsprecher Martin Schulmann. Die Anmeldung an weiterführenden Schulen soll mittels „neuem Personalausweis (nPA) online ermöglicht werden, außerdem Auskünfte aus Einwohner- oder Gewerberegistern. Schulmann: „Weitere Dienste auf der Basis der Identifizierung über den nPA werden folgen, sobald die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen geschaffen sind.“ Kurzfristig richte sich der Fokus auf die „weitere Optimierung von internen Prozessen bei der Stadtverwaltung“, z. B. digitale Rechnungsbearbeitung, digitale Akten, digitale Archive. Am häufigsten würden Dienstleistungskatalog, Wunschkennzeichen und Mängel-Melder „GE-meldet“ genutzt.

Stadttochter übernimmt Investitionskosten

Weitere Hotspots an markanten Plätzen geplant

Die „Kfz-Zulassung online“ wurde nach 10 Jahren eingestellt, weil sie veraltet und eine Anpassung zu teuer gewesen wäre. Andere Anwendungen werden laut Stadt durchgängig gut genutzt.

Auch die Arminstraße wird Hotspot. Schloss Horst, Schloss Berge, Busbahnhöfe u.a. sollen folgen. Bereits Hotspot: Zoom, Revierpark Nienhausen, Schalker Sportpark, Hof Holz und andere.

Bis Ende Juni kann ferner mit einem nahezu flächendeckenden WLAN-Netz in der Bahnhofstraße durch Gelsen-Net gerechnet werden. Derzeit würden noch Gespräche mit Immobilienbesitzern und der Denkmalschutzbehörde geführt. Vom MiR bis zum Ende der Bahnhofstraße soll man sich dann ins WLAN-Netz einwählen können – Gelsen-Net-Kunden kostenlos, andere Nutzer für 49 Cent pro Tag. Die fünfstelligen Investitionskosten übernimmt die Stadttochter, die an Standorten, die sie über Glasfaser breitbandig angebunden hat, zusätzliche technische Komponenten wie Funkzellen installiert, um ein frei zugängliches Hotspot-Netz aufbauen zu können. Das gleiche soll voraussichtlich bis zum dritten Quartal auch in der Hochstraße in Buer passiert sein.