Gelsenkirchen. . Bankkaufmann Timo Stauder (37) hat ein Buch darüber geschrieben, wie uns „böse Hacker“ in der Hand haben und wie sich Nutzer davor schützen können. Der „IT-Freak“ hält hundertprozentige Sicherheit für nicht möglich. Er rät: „Der beste Schutz ist immer noch der gesunde Menschenverstand.“

Früher gab es die Sendung „Der 7. Sinn“, die klärte Generationen von Autofahrern über die Gefahren des Straßenverkehrs auf, wurde dann aber eingestellt. Eine vergleichbare Sendung würden sich Nutzer von W-LAN, Apps, Smartphone, Online-Banking, etc. heutzutage wünschen. Gibt es aber nicht. Eine Alternative ist das Buch von Timo Stauder (37). „Ich sehe Dich“, heißt der Titel, mit dem der „IT-Freak“ (Stauder über Stauder) über die Gefahren der Internetkriminalität informieren möchte.

Auf die Idee, Laien die Grundbegriffe der Internetsicherheit zu erklären, brachten Stauder „Hilfeersuche“ von Freunden und Bekannten. Kein Wunder. Der gelernte Bankkaufmann ist Beauftragter für Informationssicherheit, Datenschutz und Notfallmanagement bei der Sparkasse Gelsenkirchen, zuständig für die Hauptstelle, die Filialen und die drei Tochterunternehmen. Im Alltag erfährt Stauder immer wieder, dass viele Internet-Nutzer sich zu blauäugig im Netz bewegen. Allerdings: Wer daran etwas ändern will, muss sich gegen eine Allianz aus Ahnungslosigkeit und Bequemlichkeit stemmen. „Sobald man ins Detail geht, schalten die Leute ab“, so der 37-jährige Autor.

Aus der Sicht des „bösen Hackers“

Darum hat Stauders Buch einen unschätzbaren Vorteil: Es ist leicht und amüsant geschrieben, mit vielen Beispielgeschichten gespickt, die den Leser fesseln und darum auch für den „normalen“ Nutzer der neuen Medien zu verstehen sind. Stauder hat sich in die Person eines „bösen Hackers“ begeben, der genau weiß, wie er Daten und Informationen für sich (aber zum Schaden anderer) nutzt.

Das Buch warnt vor den immer ausgefeilteren Versuchen, Nutzer mit Spam-E-Mails auf dubiose Internetseiten zu locken, wo sie dann aufgefordert werden, ihre Zugangsdaten einzugeben. Oder die Phishing-Mails, die vermeintlich von der eigenen Bank kommen und die zur Eingabe eines TAN auffordern. „Die größte Gefahr sind aktuell die Drive-by-downloads, mit der Schadsoftware auf den Computer heruntergeladen wird.“ Auch Apps seien „Einfallstore“, die Zugriffe auf Adressbuch, Kalender und SMS ermöglichen. „Das beliebte WhatsApp ist definitiv unsicher.“

Praxistipps für Nutzer der neuen Medien

Der Leser erhält Praxistipps, wie man sich vor „bösen Überraschungen“ schützen kann. Allerdings gilt für das Internet eine ähnliche Binsenweisheit wie für den Straßenverkehr: Teilnehmer gehen automatisch ein Risiko ein. Stauder: „Man kann sich nicht hundertprozentig schützen, der beste Schutz ist der gesunde Menschenverstand.“