Gelsenkirchen. . Unter dem Motto „Gute Arbeit. Soziales Europa.“ veranstaltet der DGB die Kundgebung am 1. Mai. Hauptredner ist Dietmar Schäfers, stellvertretender Bundesvorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IGBAU). Beginn ist um 9.45 Uhr am Musiktheater mit einem Ökumenischen Gottesdienst.
Zwei zentrale Forderungen vereinen die acht DGB-Gewerkschaften mit ihrem Aufruf zum diesjährigen Tag der Arbeit: „Gute Arbeit. Soziales Europa.“ Am 1. Mai demonstriert der Deutsche Gewerkschaftsbund bekanntlich für die Würde und Rechte der arbeitenden Menschen. Die Mairede auf dem Neumarkt-Platz hält in diesem Jahr Dietmar Schäfers, stellvertretender Bundesvorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IGBAU) und gebürtiger Bueraner.
Kritik an Präsident Barroso
Los geht’s um 9.45 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst auf dem Vorplatz des Musiktheaters. Dem anschließenden Platzkonzert (Beginn 10 Uhr) folgt um 10.30 Uhr die Demonstration zum Neumarkt. Dort wird Josef Hülsdünker, Vorsitzender des DGB Gelsenkirchen, die Veranstaltung eröffnen. „Wir fordern einen flächendeckenden Mindestlohn ohne Ausnahme“, so Hülsdünker, der außerdem die Werkvertrags- und die Minijobber-Problematik thematisiert. Einem Neoliberalen wie Barroso müsse das Handwerk gelegt werden, kritisiert der DGB-Chef den Präsidenten der Europäischen Kommission. Die Gewerkschaften seien in diesem Jahr durchaus links „unterwegs“. Unterstützung sei auch dann willkommen, wenn kein Gewerkschaftsbuch vorliege.
Das Programm für den 1. Mai
9.45 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst mit dem Kreuz der Arbeitslosigkeit auf dem Vorplatz des Musiktheaters
10 Uhr: Platzkonzert
10.30 Uhr: Demonstration über Flora-, Luitpold-, Ring-, Augusta- und Bahnhofstraße zum Neumarkt.
11 Uhr: Kundgebung Neumarkt
Birgit Biermann, seit Januar stellvertretende Bezirksleiterin der IGBCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) Gelsenkirchen findet, dass vor allem die Rechte der Betriebsräte gestärkt werden müssen. Im Hinblick auf die anstehende Europawahl sagt sie: „Die Leute nehmen die Wahl nicht so wahr, wie sie sollten. Wir sind ein europäisches Konstrukt. Deshalb wollen wir am 1. Mai den Leuten Europa näherbringen.“
Sven Kühn, Verdi-Gewerkschaftssekretär in Gelsenkirchen beim Fachbereich Gemeinden, kritisiert den Mindestlohn: „8,50 Euro kann nur der Einstieg sein.“ Auch befristete Arbeitsverträge sowie Rettungspakete für arme EU-Mitgliedsstaaten bemängelt er.
Stärkere Zusammenarbeit der europäischen Gewerkschaften gefordert
Der erste Bevollmächtigte der IG Metall, Robert Sadowsky, guckt vor die eigenen Haustür: „Seppelfricke, TRW, Bridon - Das sind alles Firmen, die uns mit schöner Regelmäßigkeit mit Standortschließungen drohen, wenn wir keine Zugeständnisse machen.“ Damit solche Unternehmen nicht so leicht ins europäische Ausland abwanderten, um dort günstiger produzieren zu können, sei eine stärkere Zusammenarbeit der europäischen Gewerkschaften erforderlich, so Sadowsky. Steven Fischer von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlägt in die gleiche Kerbe: Das Rechts- und Sicherheitssystem innerhalb der EU sei nicht gleich.