Gelsenkirchen. . Die Sozialdemokraten müssen ihre Tellerchen in den letzten Tagen wohl brav leeergessen haben. Jedenfalls wurde ihr Wahlkampfauftakt in Gelsenkirchen und Buer von strahlendem Sonnenschein begleitet. Aber man war nicht allein in den Fußgängerzonen. Auch Linke, AfD und AUF buhlten um Wählerstimmen.

Über strahlenden Sonnenschein freute sich die Gelsenkirchener SPD am Samstag bei ihrem Wahlkampfauftakt. Und hofft, dass ihr am 25. Mai die Wähler ebenso gewogen sind wie das Wetter am Wochenende. In Buer (Hochstraße) und in der City (Bahnhofstraße) suchten die Kandidaten für den Rat der Stadt das Gespräch mit den Bürgern, flankiert von Gabriele Preuß, die ins Europäische Parlament einziehen möchte und Oberbürgermeister Frank Baranowski, der sein Amt verteidigen will.

Bis zur Wahl haben die Genossen viel zu tun. Denn neben der Ratswahl und der Oberbürgermeisterwahl werden auch die Bezirksvertretungen sowie der Integrationsrat gewählt.

Fünf Wahlen in einem „Abwasch“

Und dann ist da noch die „große Unbekannte“, die Wahl des Europaparlamentes. Auf Merkkarten informierten die Wahlkämpfer darüber, wer, wann und wie gewählt wird. Ob die Bündelung der Wahlen für die Genossen ein Vor- oder Nachteil ist, vermochte Gelsenkirchens SPD-Chefin Heike Gebhard noch nicht exakt einzuschätzen. „Ich erhoffe mir schon, dass sich der große Wahlsonntag positiv auf die Wahlbeteiligung auswirkt“, so die Vorsitzende des SPD-Unterbezirks mit Blick auf die Europawahl. Dass es mit Gabriele Preuß eine EU-Kandidatin aus Gelsenkirchen gibt und mit Martin Schulz einen Spitzenkandidaten für das Amt des Präsidenten der Kommission, sei in jedem Fall ein Vorteil.

Auch interessant

Kommunal setzt die SPD in Text und Bild voll auf ihr Zugpferd Frank Baranowski. Gebhard: „Wir wissen, dass der OB in Gelsenkirchen, und ja nicht nur hier, von den Menschen sehr wertgeschätzt wird.“ Mit einer eigenen Faltbroschüre stellt der Amtsinhaber einen „10-Punkte-Plan“ für eine mögliche Wiederwahl vor. Am Samstagmorgen in Gelsenkirchen und am Mittag in Buer wird Baranowski immer wieder angesprochen. Meist sind es kleine Wehwehchen, mit denen sich Passanten an den OB wenden.

Hannelore Kraft macht Wahlkampf

„Das ist schon was anderes als die Bürgersprechstunde alle 14 Tage.“ Europa sei in seinen Gesprächen kein Thema. Zwischen den Zeilen ist bei einigen Genossen rauszuhören, dass es mit der Verteidigung der absoluten Mehrheit im Rat schwer wird. Zum einen buhlen gleich zwölf Parteien um Stimmen, zum anderen ist die „Alternative für Deutschland“ schwer kalkulierbar. Wenn es der AfD etwa gelingt, Anti-EU-Stimmen in Stimmen bei der Kommunalwahl umzumünzen, könnte sie zum Schreckgespenst werden. Um sich am 25. Mai nur um das Wetter sorgen zu müssen, hofft die SPD, dass die AfD nur in fremden Lagern wildert. Hilfe kommt am 10. Mai aus Düsseldorf: Hannelore Kraft macht in Buer Wahlkampf.