Gelsenkirchen. Kinder des städtischen Jugendzentrums Kanzlerstraße ‘Die Villa’ untersuchten das Spielplatzangebot im Bezirk Mitte. Sowohl erfreuliche als auch erschreckende Befunde. Die Ergebnisse sollen in einem Katalog allen zugänglich gemacht werden.

In Gelsenkirchen gibt es 180 Spielplätze. Dass da natürlich nicht jeder gleich (gut) ausgestattet sein kann, ist selbstverständlich. Dass es aber auch Spielplätze gibt, die sogar gefährlich für die Nutzer sein können, haben jetzt Spielplatzdetektive des städtischen Jugendzentrums ‘Die Villa’ an der Kanzlerstraße 23 aufgespürt.

Die ersten Ferientage verbrachten 20 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren damit, Spielplätze in ihrem Bezirk Mitte detektivisch zu untersuchen. In Kleingruppen wurden 20 der insgesamt 45 Spielplätze in Mitte unter die Lupe genommen und positive, sowie negative Befunde festgestellt. Celine (10) erklärt das Vorgehen: „Wir waren in Gruppen aufgeteilt und haben mit Hilfe von roten und grünen Rahmen bewertet, ob die Spielgeräte gefährlich oder ungefährlich sind“. Ihre Freundin Shereen (10) ergänzt: „Außerdem haben wir Fragebögen ausgefüllt und festgehalten, was gut und was schlecht war.“ Negative Befunde: zu wenig ausgestattete Spielplätze oder kaputte Spielgeräte mit zum Beispiel rostigen Nägeln. Außerdem Spielplätze ohne Absperrungen zur Straße. Positive Befunde: genügend, instand gehaltene Geräte.

„Wir hoffen natürlich, dass die Spielplätze dadurch ausgebessert werden“

Die Fragebögen wurden gesammelt, die Fotodokumentationen, die auf den Spielplätzen entstanden, sind auf Pinnwänden ausgehängt und sollten Oberbürgermeister Frank Baranowski gestern vorgestellt werden. Jens Stäbel, Diplom-Sozialpädagoge und Leiter des Jugendzentrums: „Wir hoffen natürlich, dass die Spielplätze dadurch ausgebessert werden.“

Ziel der Spielplatzdetektive, die übrigens nicht nur in Mitte aktiv sind, sondern auch in den vier anderen Stadtbezirken Nord, Ost, Süd und West, sei es, aufzuzeigen, was für Gefahrenstellen an den Spielplätzen vorhanden sind und wie sich diese beheben lassen. Stäbels Aufgabe als Kinderbeauftragter bestehe darin, das Beteiligungsverfahren der Kinder zu stärken und sie in die Entscheidungsprozesse zu integrieren: „Mir ist zum Beispiel nicht nur wichtig, die Gefahrenstellen herauszuarbeiten, sondern auch herauszufinden, was einen Wohlfühlort für die Kinder ausmacht. Die Kinder sollen und wollen vor allem gefragt werden“.

Zweite Ferienwoche: Thmea Papier

Endprodukt soll ein, jedem zugänglicher, Katalog mit guten Spielplätzen in Gelsenkirchen sein.

Das Ferienprogramm in der Villa ist mit der Untersuchung der Spielplätze lange noch nicht beendet. Neben einem Ausflug ins Trampolino sowie Koch- und Back-Aktionen geht es in der zweiten Ferienwoche um das Thema Papier: Die Kinder besuchen eine Druckerei und stellen selbst Papier her.