Gelsenkirchen. Ganz genau haben die Kinder aus dem Jugend-und Kulturzentrum Spunk in Ückendorf den Stadtteil im Gelsenkirchener Süden unter die Lupe genommen. Sechs Spielplätze haben sie auf Sauberkeit, Spielgeräte, Erreichbarkeit getestet und dabei teilweise erschreckende Ergebnisse bekommen.
Der Spielplatz am Pestalozzihain in Ückendorf schneidet am schlechtesten ab. Herumliegender Müll und dreckiger Sand fallen den jungen Spielplatztestern und Testerinnen besonders negativ auf. „Da waren auch viele Obdachlose, die uns angesprochen haben, das war unangenehm“, berichtet die achtjährige Emelie Lowitz. Getestet und bewertet wurde der Spielplatz von Kindern zwischen sechs und zehn Jahren.
Gefährliche Rutsche
Im Rahmen des Ferienprogramms des Kulturzentrums Spunk haben die Jungen und Mädchen den Stadtteil im Gelsenkirchener Süden ganz genau unter die Lupe genommen. „Wir haben sechs Spielplätze getestet. Die Kinder haben das sehr ernst genommen. Viele haben den Stadtteil so erst richtig kennengelernt“, sagt Betreuer Timo Schmitjes. Ausgiebig getestet wurden die Spielgeräte: „Die Rutsche am Pestalozzihain ist total gefährlich“, sagt die achtjährige Lea Andrjsiak.
Deshalb bekommt der Spielplatz auf dem abschließenden Zeugnis in diesem Punkt eine schlechte Note. Sauberkeit, Erreichbarkeit, Zäune sowie die Grünanlagen wurden außerdem bewertet. Der Spielplatz an der Gesamtschule in Ückendorf schneidet schließlich am besten ab. Grund für die positive Bewertung: „Es macht richtig Spaß dort zu spielen. Es gibt jede Menge Bäume und der Platz ist direkt an einer Schule“, erklärt Marisa Hardt (9) die Entscheidung.
Überall sind beschmierte Wände
Doch die Kinder haben sich noch andere Ecken in Ückendorf angeschaut. Zusammen mit den Betreuern des Spunk haben sie einen Stadtplan entworfen, der neben den getesten Spielplätzen auch „blöde/gefährliche Orte“ aufzeigt. Ganz oben auf der Liste steht unter anderem Flöz Sonnenschein. „Wir haben uns die Straße genau angesehen. Überall sind beschmierte Wände und es liegt Müll in den Ecken herum“, sagt Jannik Hommes. „Es ist überhaupt kein schöner Ort zum Spielen“, ergänzt der Neunjährige.
Ein Schwimmbad, einen Hafen, eine Müllhalde und jede Menge Bäume sollte es in Ückendorf geben. „Und eine umweltfreundliche Tankstelle“, findet der sechsjährige Lucka Andrjsiak. In einem Modell präsentieren die Kinder ihren Wunschstadtteil. „Es wäre toll, wenn die Kinder tatsächlich Einfluss auf die Entscheidungen in ihrem Stadtteil nehmen könnten“, sagt Nadine Schneider. Und auch Mirco Haneball, wünscht sich mehr Mitspracherecht für die Kinder: „Man sollte die Kinder mehr in die Planung von Spielplätzen mit einbeziehen. Schließlich sind sie es, die auf den Plätzen spielen.“