Gelsenkirchen. Die neue Ampel an den A42-Zufahrten in Gelsenkirchen-Bismarck sorgt für Unmut bei den WAZ-Lesern: “Die Ampelanlage sorgt mehr für Verdruss statt für Fluss.“ Die Stadt stellt Besserung in Aussicht. Momentan läuft sie in einer Festzeit-Steuerung. Demnächst soll sie verkehrsabhängig geschaltet werden.
Viel Hohn und Spott erntete die Inbetriebnahme der Ampelanlage an den Autobahnzufahrten zur A42 auf der Reckfeldstraße im Ortsteil Bismarck. Der Tenor von verärgerten WAZ-Lesern: Die Ampelanlage sorgt mehr für Verdruss statt für Fluss. Nervende Staus seien dabei die Regel.
So formuliert zum Beispiel Martin Völker zu den neuen Lichtzeichengebern überspitzt: „Endlich ist die vage Zeit des Wartens vorbei, endlich weiß ich, was ich morgens zwischen 7.30 und 8 Uhr machen soll! Wie langweilig waren die bisherigen fast 40 Jahre ohne Verkehrsplanung, ohne Ampel, ohne Stau! Wie wenig inspirierend ist es, ohne Wartezeit auf den Arbeitsweg zu gelangen, wenn es doch ab jetzt möglich ist, halbstündig im Stau zu stehen. Und die Krönung des Ganzen: Ich brauche mir nicht mal Gedanken um den Parkplatz zu machen. Es stehen einfach alle! Vielleicht kann ich dabei ja die Zeitung lesen?“
Auch WAZ-Leserin Astrid Ziegler beklagt unangenehme Folgen: „Staus bis zur Bickernstraße, starker Verkehr in den Nebenstraßen und den Tempo-30-Zonen, Rückstaus auf den AB-Abfahrten. Welche intelligente Verkehrsplanung steckt dahinter?“
Einbau von Schleifen und Tastern
Mit den Vorwürfen konfrontiert, stellt die Stadt alsbald Besserung in Aussicht. „Die neue Ampelanlage ist seit vergangenem Freitag in Betrieb, zunächst in einer so genannten Festzeiten-Steuerung“, erklärte Stadtsprecher Oliver Schäfer. Die Stadt Herne und Stadt Gelsenkirchen arbeiteten derzeit gemeinsam daran, die Ampelanlage verkehrsabhängig zu schalten. „Bis Ende des Monats ist geplant“, so Schäfer weiter, „die verkehrsabhängige Steuerung der Anlage über Schleifen und Taster so zu optimieren, dass die Anlage an die Stadt Gelsenkirchen übergeben werden kann, von der sie dann betrieben wird.“
Die Verwaltung bezeichnete den Bereich um die südliche Abfahrt an der Reckfeldstraße als Unfallschwerpunkt, daher habe auch die Gelsenkirchener Unfallkommission seinerzeit den Bau der Ampelanlage befürwortet. Ein weiterer Grund für die Installation der Signalgeber ist der Umstand, dass an der Anschlussstelle GE-Bismarck – liegt an der Stadtgrenze zu Herne – zurzeit ein neues Gewerbegebiet ausgebaut wird: Wanit und Unser Fritz I/IV. Und weil dort „mit einem höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, betrieb die Stadt Herne den Umbau des Knotenpunktes mit einer neuen Signalanlage in Einvernehmen mit Straßen NRW und der Stadt Gelsenkirchen“, sagte Stadtsprecher Oliver Schäfer.
Die neue Ampelanlage ist demnach Teil präventiver Verkehrsplanung.