Gelsenkirchen. . Was passt nicht alles in einen Koffer? Zwei Theaterpädagoginnen werden künftig im Auftrag der „Stiftung Musiktheater im Revier“ durch Gelsenkirchener Schulen ziehen, um in Klassenräumen eine Oper aus dem Koffer zu zaubern. Ermöglicht wird das neue Projekt drei Jahre lang mit jeweils 25.000 Euro von der ELE.
„Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Eine Sängerin, einen Gitarristen, jede Menge Kostüme, eine Perücke und eine ganz besondere Oper. . .“, so oder so ähnlich wird es demnächst beim jüngsten theaterpädagogischen Projekt der „Stiftung Musiktheater im Revier“ ablaufen, denn das nennt sich sinniger Weise „Oper aus dem Koffer“: Ganz im Sinne des griechischen Dichters und Schauspielers Thespis, der schon im 6. Jahrhundert vor Christus mit einer winzigen Wanderbühne durch die Lande zog.
„Wir möchten mit diesem neuen Format Schüler der Klassen 1 bis 4 ansprechen. Und zwar in ihrer gewohnten Umgebung, deshalb gehen wir mit dem Koffer in die Klassenzimmer, während der normalen Schulstunden. Jeweils 45 Minuten lang wird eine Sängerin unseres Hauses gemeinsam mit einem Gitarristen den Kindern die Oper „Rusalka“ näher bringen“, erklärt Theaterpädagogin Sandra Wildgrube.
Drei Jahre lang Unterstützung
Finanziert wird dieses neue Stiftungsprojekt, das am 4. Juni anläuft, von der ELE. „Wir erhalten drei Jahre lang jeweils 25.000 Euro von der ELE für dieses Projekt und freuen uns sehr darüber“, betont Klaus Bussfeld, der Vorstandsvorsitzende der MiR-Stiftung.
Und auch Dieter Kükenhöner, Geschäftsführer des MiR, zeigt sich angetan: „Die Stiftung ermöglicht es, junge Leute an das Theater heranzuführen, in einem Umfang, der uns als Haus sonst gar nicht möglich wäre.“
Seit 2008 Stiftungskapital verdoppelt
ELE-Geschäftsführer Bernd-Josef Brunsbach, betont: „Wir möchten mit dieser Unterstützung nicht nur deutlich machen, welchen Stellenwert das MiR aus unserer Sicht in Gelsenkirchen hat. Ich persönlich finde auch faszinierend, dass die Stiftungsprojekte es vermögen, die Stufe zwischen jungen Menschen und der Kultur, die vielleicht manchmal existiert, etwas kleiner zu machen.“
Die MiR-Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 ihr Stiftungskapital auf 1,6 Mio Euro mehr als verdoppelt. Sie finanziert diverse theaterpädagogische Projekte wie das preisgekrönte Format „Mission: Possible“ und die „Kulturbotschafter“. Mit Hilfe der ELE-Finanzspritze soll nun u.a. eine zweite Theaterpädagogin angestellt werden.