Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Gesamtschule in Ückendorf steht derzeit im Mittelpunkt der örtlichen Schulpolitik. Die Einen wollen sie schließen, die Anderen am Konzept festhalten. Und nun melden sich die Schüler direkt zu Wort.
Die Gesamtschule Ückendorf im Fokus: Nach Medienberichten melden sich jetzt die Schüler direkt zu Wort. „Als wir Schüler der Klasse 10/7 den Zeitungsbericht der WAZ im Deutschunterricht gelesen haben, waren wir zuerst erschrocken und anschließend sehr wütend. Dauernd diese Vorurteile gegen unsere Schule - so geht es nicht mehr weiter!“, schreiben uns 16 Schüler, die den Brief persönlich unterzeichnet haben.
„Der Sprecher der CDU-Ratsfraktion im Ausschuss für Bildung sagt in dem Artikel wörtlich: ‘Das Fass ist übergelaufen, jetzt reicht es.’ - Aber hat er sich schon einmal einen Eindruck verschafft und sich persönlich unsere Schule angesehen?“, so die Schüler: „Wir laden Herrn Winkelkötter ein, einmal einen Tag in unserer Klasse mit uns zu verbringen. Vielleicht würde er dann sehen, dass viele Vorurteile gegen unsere Schule so nicht stimmen.“
Problem mit Kopftüchern?
Die Behauptung, die Polizei sei jeden dritten Tag an der Gesamtschule im Einsatz, möchten die Schüler so nicht stehen lassen: „Wir, die jeden Tag an dieser Schule sind, wissen, dass dem nicht so ist.“ Und auch die Bemerkung, dass viele Schülerinnen der Schule ein Kopftuch tragen würden, findet die Klasse befremdlich: „Wir fragen uns, wo hier das Problem liegt. Sind diese Mädchen dadurch automatisch schlechter als andere ohne Kopftuch? Was hat das mit dem Image der Schule zu tun?“
Besonders stolz sind die Schüler darauf, dass keiner ihrer Klasse die Schule ohne Abschluss verlassen wird. Ein Viertel werde „dank der Unterstützung der Gesamtschule Ückendorf“ das Abitur anstreben.