Gelsenkirchen. Der Elix, das regionale Konjunkturbarometer für den Emscher-Lippe-Raum, zeigt einen leichten Stimmungsabschwung bei den 160 repräsentativ befragten Unternehmen. Die Energiepreise werden als als größter Risikofaktor gesehen. Positiv: Die Investitionsbereitschaft steigt Anfang 2014 deutlich.
Große Sprünge hat der Elix, der Emscher-Lippe-Index als regionales Konjunkturbarometer seit Sommer 2011 nicht mehr gemacht. Damals lag die Marke bei 105, Anfang 2014 sind es exakt 105,9 Punkte – das ist weit entfernt von Einbruchsmarken wie Anfang 2009 (75,3 als Folge der Wirtschaftskrise) oder auch von Höchstständen wie Anfang 2011 (131). Die Seitwärtsbewegung erfordert Interpretation: die liefern die Industrie- und Handelskammer Nord-Westfalen (IHK) und die Sparkassen-Vermögensmanagement Gelsenkirchen GmbH (SVM), die den Elix herausgeben.
Anders als im Münsterland konnte der leichte Wachstumskurs in den letzten Monaten nicht gefestigt werden. „Es scheint, als hätten sich die positiven Erwartungen aus dem Sommer bei einigen Unternehmen nicht erfüllt“, so SVM-Geschäftsführer Claus Cordt. Die Aufschwungs-Prognose für NRW spiegele sich regional nicht. „Viele Unternehmen sehen keine Dynamik“, glaubt Peter Schnepper. Der stv. Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen neigt aber nicht zum Dramatisieren: „Es besteht kein Anlass zu sagen, uns bricht hier die Konjunktur zusammen.“
Uneinheitliches Bild beim Export
Die Pessimisten-Zahl ist in den Firmen gestiegen. 18,3 % beurteilen ihre Lage als schlecht, 17,3 % rechnen mit einer schlechteren Entwicklung. Im Sommer 2013 waren es nur 11,2 %. Als größten Risikofaktor für die Konjunktur nennen zwei Drittel der Unternehmen die Energie- und Rohstoffpreise. Dass der Energieverbrauch in der Emscher-Lippe-Region dreimal so hoch wie im Münsterland ist, macht sich bei der Einschätzung bemerkbar. Schnepper: „Wir haben es hier mit strukturellen Problemen der Region zu tun. Die hohen Produktionskosten wirken sich negativ auf die Prognose aus.“ Die IHK-Forderung an die Politik in punkto Energiewende und wettbewerbsfähige Strompreise fällt entsprechend aus: „Da brauchen wir ohne Wenn und Aber absolute Klarheit.“
Uneinheitlich ist das Bild laut IHK beim Export und in der Einschätzung zur Erholung in der Euro-Zone. 17,7 Prozent (Sommer 2013: 11,1 Prozent) erwarten höhere Umsätze im Ausland, doch jeder vierte Betrieb rechnet mit schlechteren Geschäften. Entsprechend treibe nicht die Außenwirtschaft die Konjunktur, sondern die hohe Investitionsbereitschaft der Betriebe. Der Anteil ist mit 25,8 % hoch wie lange nicht. Die Beschäftigungslage wird sich nicht deutlich ändern. Zwei Drittel der befragten Firmen wollen ihren Personalstand halten. Allerdings werde „das Thema Arbeitskosten stärker als zuletzt als Konjunkturbremse gesehen.“