Gelsenkirchen.. 15 Prozent Arbeitslosenquote im Dezember: Rechnet man die strukturelle Unterbeschäftigung dazu, also die Zahl der Menschen, die in Qualifizierungs- oder Umschulungs-Maßnahmen stecken, so waren 23 962 Personen in Gelsenkirchen ohne feste Arbeitsstelle. 18,6 Prozent bedeutet das für die letzte Monatsquote. Ein Wert, der Robert Sadowsky, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall, umtreibt und nicht gerade optimistisch stimmt.
15 Prozent Arbeitslosenquote im Dezember: Rechnet man die strukturelle Unterbeschäftigung dazu, also die Zahl der Menschen, die in Qualifizierungs- oder Umschulungs-Maßnahmen stecken, so waren 23 962 Personen in Gelsenkirchen ohne feste Arbeitsstelle. 18,6 Prozent bedeutet das für die letzte Monatsquote. Ein Wert, der Robert Sadowsky, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall, umtreibt und nicht gerade optimistisch stimmt.
„Wir haben aktuell eine ganze Menge Probleme in Gelsenkirchen. Viele Betriebe leiden darunter, dass die Energiewende offenbar auf Eis gelegt wurde, dass es da auf politischer Ebene keine klaren Entscheidungen gibt. Das macht sich hier stark bemerkbar. Wir haben viele Firmen, die an den Sparten Solar oder Windkraft hängen.“ Was in Berlin entschieden wird, träfe dann eben schließlich auch lokale Firmen wie „Friedberg genauso wie Vaillant oder Montanhydraulik.“
Dramatische Situationen
Die lokale Solar-Branche hat es in den letzten Jahren arg gebeutelt. Die Konkurrenz aus Fernost ist preislich kaum zu schlagen. Nun, fürchtet Sadowsky, träfe es die Zulieferer für die Windenergieanlagen. Auch unter den vielen ehemaligen Bergbau-Zulieferern „gibt es durchaus dramatische Situationen“. Die Wirtschaftsstruktur der Stadt scheint generell anfällig. Insgesamt, so der Gewerkschafter, „hat Gelsenkirchen von dem eigentlich stattfindenden Aufschwung wieder mal nichts mitbekommen.“
Positive Signale sieht Sadowsky bei der Traditionsmarke Küppersbusch. Ein kleines Zeichen dafür: In der Feldmark werden drei neue Auszubildende eingestellt. Die Großküchentechnik hat das Insolvenzverfahren hinter sich, die Restrukturierung läuft nach schmerzlichem Personalabbau, Produktpalette und Führungsstruktur werden gestrafft, die im Insolvenzplan vereinbarten Maßnahmen werden umgesetzt – auch mit Millionen-Investitionen des Eigentümers. Eingebunden sind ein Lenkungsausschuss und letztlich auch Betriebsrat und IG Metall. Sadowsky. „Es freut uns, dass auf unsere Empfehlungen gehört wird.“
„Die Auftragslage und die Stimmung sind nicht so prickelnd. Aber das gilt derzeit für die gesamte Branche“, betont der Metaller. Gleichzeitig sei der Standort allerdings „blendend auf den Verkauf“ vorbereitet worden. Dort sind viele zukunftsichernde Maßnahmen erfolgt, zum Beispiel auch „durch dauerhafte Investitionen in die Anlagen. Alle Daten stehen für mögliche Käufer zur Verfügung. Der Prozess muss jetzt in die Gänge kommen. Aber bislang gibt es keine Verlautbarungen, ob es wirklich Interessenten gibt.“