Gelsenkirchen. Katharina Wildförster, Lukas Wagner und Jessica Kortus wurden am 29. Februar 1996 in Gelsenkirchen geboren. Seit ihrer Geburt richten die Ärzte jedes Jahr eine Geburtstagsfeier für die drei Schaltjahr-Kinder aus. Jetzt werden sie 18 - aber ihren Geburtstag gibt es in diesem Jahr offiziell gar nicht.
Wie ist das eigentlich, wenn man nur alle vier Jahre Geburtstag hat? Katharina Wildförster, Lukas Wagner und Jessica Kortus können das aus Erfahrung erzählen: Sie kamen am 29. Februar 1996 im St. Josef-Hospital in Horst zur Welt. In diesem Jahr werden sie 18. Nur wann, das ist nicht so ganz klar: Denn 2014 gibt es gar keinen 29. Februar.
„Ich finde es ganz toll, so einen ungewöhnlichen Geburtstag zu haben. Den kann sich wenigstens jeder merken“, sagt Katharina Wildförster lachend, die direkt neben dem Krankenhaus, in dem sie einst geboren wurde, wohnt.
Zwei Tage lang Geburtstag feiern
„Alle Leute, die von diesem ungewöhnlichen Geburtsdatum hören, sind total begeistert. Die meisten fangen dann auch sofort an, nachzurechnen, wie alt ich jetzt wäre, wenn man nur die Geburtstage am 29. Februar zählen würde. Dann wäre ich ja eigentlich erst Viereinhalb“, erzählt Lukas Wagner. „Klasse ist, dass man, wenn gerade mal kein Schaltjahr ist, gleich an zwei Tagen feiern kann: Am 28. Februar und am 1. März“, gibt der Realschüler zu Protokoll.
Die Dritte im Bunde, Jessica Kortus, ist mit ihren Eltern inzwischen nach Marzhausen in den Westerwald umgezogen. Doch einmal im Jahr kehrt sie nach Gelsenkirchen zurück. Denn auf das ungewöhnliche Trio wartet in jedem Jahr eine ganz besondere Geburtstagsüberraschung - die Katholischen Kliniken (KKEL) laden alle Drei seit 18 Jahren zu einer Feier ein, Geschenke gibt es dabei auch. Zur Geburt gab es vom Krankenhaus einst einen dunkelblauen Teddy.
Auch nach Schließung der Geburtenstation
„Eigentlich war das damals eine ganz spontane Idee unseres damaligen Chefarztes Dr. Hans-Bernd Schmitt von der Gynäkologie und des ehemaligen Geschäftsführers Josef Kramer: Sie haben sich so über die Schaltjahres-Geburten gefreut, dass sie vereinbart haben, allen im Jahr 1996 an diesem Tag im St. Josef-Hospital geborenen Babys bis zu ihrem 18. Geburtstag in jedem Jahr eine Geburtstagsparty auszurichten“, erinnert sich Andrea Petri, die Leiterin der Marketingabteilung an den heutigen KKEL, die auch damals schon dabei war.
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„Selbst, als die Geburtenstation geschlossen wurde, hat man das Versprechen weiterhin eingelöst“, sagt sie. 2014 wird es jedoch zum letzten Mal eine Party für die drei inzwischen erwachsenen Schaltjahresbabys geben. „Wir haben einen Besuch beim Indoor-Skydiving in Bottrop geplant. Wenn die Kinder jung sind, soll man ihnen Wurzeln geben, wenn sie groß sind, Flügel. Und das machen wir jetzt mit dem Skydiving“, so Petri. Die WAZ wünscht guten Flug...