Gelsenkirchen. Mehr als 100 Besucher kamen am Sonntag an den Margaretenhof zum Alfred-Zingler-Haus, um ein buntes Fest unter dem Motto „Baustelle: Zukunft“ zu feiern. Den Falken ist es nämlich gelungen, das Haus durch Vereine, Gruppen und Verbände wieder mit Leben zu füllen. Die 25. Gruppe wurde begrüßt.
Dass es am Sonntag genau 888 Tage her war, dass die Falken die Pforten des Alfred-Zingler-Hauses (AZH) als hauptamtlich geführtes Haus der offenen Tür für Kinder und Jugendliche schließen mussten, ist eigentlich kein Grund zu feiern. Trotzdem kamen mehr als 100 Besucher zu einem bunten Fest unter dem Motto „Baustelle: Zukunft“. Den Falken ist es nämlich gelungen, das Haus durch Vereine, Gruppen und Verbände mit Leben zu füllen. Die 25. Gruppe wurde begrüßt.
Die Selbsthilfegruppe „Behinderte und chronisch Erkrankte“ ist nun Teil der vielen verschiedenen Gruppen, die für ihre Treffen und Veranstaltungen im Zingler-Haus am Margaretenhof eine Heimat gefunden haben. Die Neuen wurden am Sonntag von den Alteingesessenen begrüßt.
Seit dem Wegfall des täglichen Falkenangebotes im Zingler-Haus, sorgen ehrenamtliche Mitarbeiter des Falken-Ortsverbandes Altstadt für eine vielfältige Nutzung im sozialen, kulturellen und politischen Bereich. „Dadurch konnte verhindert werden, dass das Haus verkauft oder abgerissen wird“, so Arno Graf, stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes. Mit einer wöchentlichen Kochgruppe, die Graf als Aktivjobber leitet, fing der Umbruch 2011 an. Graf: „Das ist aber ein riesiges Haus, das sich mit nur einer Kindergruppe nicht rechtfertigen lässt.“ So wurden nach und nach Gruppen gesucht und gefunden, die Leben und mit Raummieten auch etwas Geld ins Haus bringen. So kann es passieren, dass in der Halle im ersten Stock sich Kinder in Taekwondo üben, während im Keller eine Band probt und im Reparaturcafé an Kleingeräten geschraubt wird.
Gruppen von A bis Z
Trotz des Einzugs von 25 Gruppen soll diese Art der Nutzung kein Dauerzustand sein. Über Ideen für die Zukunft tauschten sich die Gruppen aus. Vor allem die finanzielle Lage wirft Fragen auf. „Es wäre schön, wenn die Stadt helfen könnte“, wünscht sich Arno Graf. Bis auf den energetischen Sanierungsbedarf sei das Haus aus dem Jahr 1958 in einem guten Zustand.
Im Alfred-Zingler-Haus treffen sich Gruppen von A bis Z: Aufbaugruppe Attac, die Bands Peterbobs und Rondoprinz, Duales Freiwilliges Soziales Jahr, Folkfriends Fireabend, „GAiA“ (gegen Armut im Alter), Gurkentruppe (Gitarrenkurs), Nachbarschaftstreff, Improtheater Panhas, Selbsthilfegruppen (Angst und Depression/Stotterer), SPD Bulmke, Taekwondo, Umweltdiplom, VVN und ZWAR. „Wir sind offen für alle Richtungen und für alle Konfessionen, wir sind ein Haus für alle“, sagt Arno Graf.