Gelsenkirchen. Der Neujahrsempfang der Linken in der Bleckkirche stand unter dem themenschwerpunkt „1914 bis 2014 – nichts gelernt?“ Historische und aktuelle Texte wwurden dazu verlesen und auf die Gefahr neuer Kriege aufmerksam gemacht.
Zum Neujahrsempfang der etwas anderen Art hatte der Kreisverband der Linken in die Bleckkirche eingeladen. Mit der Frage „1914 bis 2014 – nichts gelernt?“ hatte man den Empfang überschrieben und damit an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert.
Mit Texten von damals und heute machte die Partei auf die Gefahr neuer Kriege aufmerksam. „Es ist kommunalpolitisch nicht zu verantworten, Kriege zu führen“, gab Vorstandsmitglied Hartmut Hering zu verstehen.
Eine beängstigende Entwicklung
Handfeste kommunalpolitische Inhalte sparte sich die Linke beim Empfang mit knapp 100 Besuchern noch auf. „Man erwartet von uns zwar, dass wir über die Kommunalwahl sprechen, aber die Jahreszahl ist historisch zu stark belegt“, begründete Hering. So erinnerten Parteimitglieder mit der Lesung verschiedener Texte an den Beginn des Weltkriegs, dem eine enorme Technisierung mit U-Booten, Flugzeugen und Panzern den Weg ebnete.
„Genau dasselbe passiert jetzt mit Drohnen und der gigantischen Überwachung der Bürger“, warnte Hering. „Die Entwicklung ist nicht nur für uns beängstigend, sondern auch für andere Parteien und die Kirchen.“ Mit Zeitungsartikeln und wissenschaftlichen Aufsätzen gaben Linke einen Überblick über Themen wie NSA-Überwachung, Drohnenkrieg, Freihandelsabkommen mit den USA oder Private-Public Partnership (Verflechtung von öffentlicher Hand mit der Privatwirtschaft).
Linke geben sich selbstbewusst: „Wir werden gut abschneiden“
Das Feld für neue militärische Aktionen sei bestellt. „Wir wollen Menschen dafür sensibilisieren, ,Nein’ zu sagen“, betonte Sprecherin Ayten Kaplan. „Mit diesem Szenario übertreiben wir nicht, das alles sagen Journalisten, Politiker, Wissenschaftlicher und sogar der Papst“, so Hering.
Eine Prognose für die Kommunalwahl wagten Kaplan und Hering aber doch noch: „Wir werden gut abschneiden.“ Seit drei Jahren arbeiten die Linken nach personeller Neuaufstellung daran, wieder in Fraktionsstärke in den Rat einzuziehen.