Gelsenkirchen. Beim traditionellen Neujahrsempfang der CDU stand das Superwahljahr 2014, wie CDU-Fraktionsvorsitzender und OB-Kandidat Werner Wöll es nannte, am Donnerstagabend im augustinushaus im Fokus. Prominenter Gastredner war EU-Kommissar Günther Oettinger.

Dieser kleine und sofort korrigierte Fauxpas dürfte Probst Manfred Paas geschmeichelt haben. CDU-Fraktionsvorsitzender Werner Wöll begrüßte unter den zahlreichen Gästen des Neujahrsempfangs der Union am Donnerstagabend ganz besonders den Hausherrn des Treffpunkts, „Herrn Papst“. Um sich anschließend in seiner Funktion als OB-Kandidat bei der Wahl am 25. Mai zu empfehlen. So spannte er im Augustinushaus den Boden vom Bundestagswahljahr ins „Superwahljahr 2014“, in dem die jetzigen Koalitionspartner in Berlin wieder als Konkurrenten auftreten.

In Gelsenkirchen gleich in dreifacher Ausführung, wobei sich Wöll auf die Kommunalwahl reduzierte und das europäische Feld dem prominenten Gastredner des Abends, dem EU-Kommissar für Energie Günther Oettinger, überließ. Er zitierte den Stadtslogan „Gelsenkirchen, Herz im Revier voll Kraft und Zauber“ und nannte es fahrlässig, dabei den Hauptimageträger der Stadt, Schalke 04, außen vor gelassen zu haben. Auch wenn Gelsenkirchen mehr sei als der S 04.

EU als friedliche Alternative

Wöll mahnte ein wirtschaftsfreundliches Klima, mehr Arbeitsplatzangebote für Jugendliche, Vorbereitungen auf den demografischen Wandel, Nahversorgung in den Stadtteilen und eine größere Bedeutung der Inklusion in der Entwicklung der Stadtgesellschaft an und beschwor eine Zukunftsinitiative für GE.

Und sprach dann doch noch das eigentlich nicht vorgesehene Mega-Thema Arbeitnehmerfreizügigkeit an. „Die Kanzlerin hat gut daran getan, eine Kommission zu berufen.“ Und es sei falsch, neun Tage nach dem Stichtag bereits Schlüsse in die ein oder die andere Richtung zu treffen.

Den Weg des einst kriegerischen Europas mit der Völkerschlacht von Leipzig, Napoleon und den beiden Weltkriegen in eine friedliche Staatengemeinschaft zeichnete Günther Oettinger auf. Um immer wieder auf den Punkt zu kommen, dass Deutschland nur im europäischen Team Zukunft habe. Wörtlich meinte der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident: „Wenn wir neben Wirtschaftsprodukten auch menschliche Werte exportieren wollen, müssen wir europäisch auftreten.“ Die Herausforderung sei, aufzusteigen – wie es Deutschland getan habe – und dann oben zu bleiben – wie es die Bayern trotz Trainerwechsels grade vormachten. Bei aller Wertschätzung der erfolgreichen Wirtschaft malte Oettinger schwarz, was die aktuelle Energiewende „im Schweinsgalopp“ angeht.

CDU-Bürgerpreis erstmals für unternehmerisches engagement

Den CDU-Bürgerpreis 2013 überreichte Bürgermeister Klaus Hermandung an die Investorengemeinschaft Hochstraße. Damit werde zum ersten Mal unternehmerisches Engagement ausgezeichnet, das u.a. zur Belebung der Buerschen City geführt habe. Christian Schramm und Siegbert Panteleit nahmen den Preis für die Gruppe entgegen.