Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Kreisverband der Linken ist aus seinen beengten Räumen an der Bismarckstraße aus- und in die ehemaligen Räume der Bündnisgrünen an der Wildenbruchstraße eingezogen.

Nicht alles, aber vieles ist neu beim Kreisverband der Linken. Angefangen vom neuen Domizil an der Wildenbruchstraße, in dem jetzt die Farbe Rot dominiert, nachdem das ehemalige Parteibüro der Grünen renoviert worden ist. Noch sind Wände und Regale ungastlich kahl, es riecht nach Farbe – und mittendrin der neue Kreisvorstand der Linken samt neuem Bundestagsabgeordneten.

Hubertus Zdebel (59) aus Münster, bei der Wahl im September über Platz 9 der Landesliste ins Berliner Parlament eingezogen, hat Gelsenkirchen als zweites Standbein für seine politische Arbeit gewählt. So, wie es schon die ehemalige Bundestagsabgeordnete Ingrid Remmers gehalten hatte.

Ein Büro für „Politik zum Mitmachen“

So hat Zdebel zwei Erfahrungsfelder: das Wahlkreisbüro in der blühenden „Hauptstadt“ des Münsterlandes und ein weiteres „in der aus verschiedenen Gründen sehr spannenden Stadt Gelsenkirchen“. Ohnehin sei das Ruhrgebiet ja „die Herzkammer der Linken“.

Das neue Büro soll sich jetzt, da man räumlich mehr als doppelt so viel Platz habe, zu einer Bürgeranlaufstelle entwickeln. Weil dazu geregelte Öffnungszeiten gehören, wurde mit dem Duisburger Azad Tarhan (35) der stellvertretende Sprecher der NRW-Linken ins Boot geholt. „Wir wollen im neuen Büro eine Politik zum Mitmachen organisieren“, kündigt er an. Hartmut Hering (58), neben der alten und neuen Kreisverbandssprecherin Ayten Kaplan (44) neuer Sprecher der Gelsenkirchener Linke, ergänzt: „Wir wollen die Straße und die Parlamente bzw. Räte bespielen.“

Mit Zuversicht in den Kommunalwahlkampf

Stichwort Rat: Die Linke strotzt vor Zuversicht, nach der Kommunalwahl am 22. Mai in Fraktionsstärke in den Rat einzuziehen. Den Tiefgang nach dem Ausstieg von Strohmeier & Co. und deren Gründung der BBG haben die Linken längst überwunden. Ayten Kaplan sagt: „Wir haben daraus gelernt und gehen gestärkt in die Kommunalwahl.“

Übrigens hatte auch MdB Zdebel einen Tiefpunkt in seiner politischen Laufbahn: Bis 2007 war er Grüner und für die im Rat der Stadt Münster. 2007 wechselte er zur Linken. Er kannte den neuen Sitz der Parteifreunde auch schon – aus Zeiten mit grünem Anstrich ...