Gelsenkirchen. Am Tag nach Oberbürgermeister Frank Baranowskis (SPD) Ankündigung, er werde sich 2014 zur Wiederwahl stellen, hat der CDU-Kreisparteivorstand seinen OB-Kandidaten präsentiert: Fraktionsvorsitzender Werner Wöll (58) soll ins Rennen gehen. Freitagabend läutete der den Wahlkampf ein.

Eigentlich hatte die CDU nur die Europawahl auf dem Plan. Doch die Ankündigung von Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD), er werde sich bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 zur Wiederwahl stellen, brachte bei der Kreisdelegiertenversammlung am Freitagabend in Resse außerplanmäßig ein lokales Thema an Nummer 1 der Tagesordnung: Die Nominierung eines eigenen OB-Kandidaten.

Werner Wöll soll’s richten. Einstimmig, sagte Parteichef und MdB Oliver Wittke, hätten Parteivorstand und Vorsitzendenkonferenz dies beschlossen. Als einen „Gelsenkirchener, wie aus dem Bilderbuch“, von dem die Leute wüssten, „das ist jemand, der ist verlässlich und eine ehrliche Haut“ charakterisierte Wittke seinen Parteifreund.

Der mit der gesamten CDU im Doppelpack den Stillstand in dieser Stadt beenden wolle. Mit Wöll habe die Gelsenkirchener Bürgerschaft eine echte Alternative. Wenngleich am Freitagabend noch keine Krönungsfeier stattfinden solle, wie Wittke es formulierte, hatte sich der Bewerber um die Stadtkrone auf seine Aufgabe als Wahlkämpfer durchaus schon vorbereitet.

Wöll stellt fest: „Der Wahlkampf ist eröffnet“

So stellte der 58-jährige Finanzbeamte – nachdem er seine ersten Emotionen als „Ich bin sehr gerührt“ beschrieb, zügig fest: „Der Wahlkampf ist eröffnet.“

Wörtlich meinte er: „Wir sind die Kümmerer für Gelsenkirchen.“ Der Fraktionschef ließ noch einmal die Haushaltsforderungen der Christdemokraten Revue passieren, mit denen man sich nicht habe durchsetzen können.

Viel Beifall von den Parteifreunden

Konkret sprach Wöll dabei von 2,5 Mio. Euro für 100 Arbeitsplätze im Sinne des Gelsenkirchener Appells sowie weitere 2,5 Mio. € für marode Straßen. Und betonte: „Unsere Forderungen waren finanzierbar.“

Schließlich nahm er die Partei mit auf einen Streifzug durch seine Themen. Beispiele: Der Umgang mit der Ikea-Ansiedlung sei ein Musterbeispiel dafür, wie man es nicht machen soll und das Gelände der ehemaligen Kinderklinik in Buer sei nicht geeignet „für experimentellen Wohnungsbau“. Zum aktuellen Sozialthema Zuwanderung bemerkte Wöll: „Wir werden darauf achten, dass alle Facetten des Handlungskonzepts umgesetzt werden.“ Am Ende prasselte Beifall auf ihn ein.