Gelsenkirchen. Die Gesellschaft für Wohnungsbau (GFW) und Gelsen-Net schließen 1200 Wohnungen ans Breitbandnetz an. Der Kabelpreisaufschlag soll nur geringfügig erhöht werden. Bis zum Spätsommer 2014 soll das Projekt „Gemeinsame Glasfaserinitiative Rotthausen“ abgeschlossen sein.

Als erster Gelsenkirchener Stadtteil bekommt Rotthausen ein Glasfasernetz. War dieser Luxus bislang Gewerbegebieten, Neubaugebieten und Schulen im Stadtgebiet vorbehalten, sollen bis Spätsommer 2014 rund 1200 Wohnungen der Gesellschaft für Wohnungsbau (GFW) sukzessive von Gelsen-Net ans Breitbandnetz angeschlossen werden.

Das Glasfasernetz bietet mehr als die 15-fache Leistungsfähigkeit des heutigen Standard-DSL-Anschlusses und soll auch ein Standortfaktor für Wirtschaftsunternehmen werden. Die Mietpreise sollen sich nicht ändern, der Kabelaufschlag jedoch geringfügig erhöht werden.

„Gemeinsame Glasfaserinitiative Rotthausen“ haben GFW und Gelsen-Net das Pilotprojekt genannt, das am Montag startete. Die Bewohner der ersten 380 Wohnungen sind angeschrieben worden. Insgesamt gehören der Wohnungsbaugesellschaft 1850 Wohneinheiten in Rotthausen. Bei der Glasfaserinitiative seien deshalb nicht sämtliche GFW-Häuser berücksichtigt worden, weil diese zu verstreut lägen, so Klaus Nadolny, seit vier Monaten Geschäftsführer: „Nachverbindungen sind aber jederzeit möglich.“ Häufig hätten Mieter den Wusch nach einem Breitbandnetz geäußert. Und auch Ältere, so Nadolny, haben den Zugang zu den neuen Medien gefunden. In Gelsenkirchen beschränkt sich der GFW-Bestand auf den Stadtteil Rotthausen.

2020 vermutlich 1 Gigabit-Rate

Einen „siebenstelligen Betrag mit einer 1 vorne“ nimmt Gelsen-Net für die Glasfaserinitiative in die Hand. „Die Tiefbauarbeiten sind am teuersten“, weiß Geschäftsführer Thomas Dettenberg. Alle fünf Jahre verzehnfachen sich die Datenraten, erklärt der Gelsen-Net-Chef. Aktuell liege man bei zehn bis 20 Megabit, für das Jahr 2020 rechne man mit einer Rate von einem Gigabit. „Das Fundament dafür wird gelegt“, sagt Dettenberg. Aktuell biete man Bandbreiten bis 100 Megabit an – „Ausreichend für alle Applikationen“.

An den Mietpreisen soll sich nichts ändern. Aber „der Kabelaufschlag wird sich ein bisschen erhöhen“, sagt GFW-Geschäftsführer Nadolny und kündigt ein „marktübliches Preisniveau“ an. Wenn es so weit ist und das Signal in den Wohneinheiten umgestellt wird, werden die Mieter zwei bis drei Stunden vom Netz getrennt sein.

Der Stadtteil Rotthausen, der sonst nicht unbedingt an erster Stelle steht, nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Thomas Dettenberg: „Wir wollen weitere Stadtteile erschließen.“