Gelsenkirchen. Vier Bands traten an, sowohl drei Publikums- als auch der Jurygewinner kamen aus Gelsenkirchen. Beim 10. Newcomer-Wettbewerb überzeugten alle vier, die Preise heimsten „The Astray“ und „Skip to Friday“ ein.
Das mittlerweile 10. Newcomer Festival im Jugendzentrum am Tossehof bot Elektro-, Punk- und Indierock. Die Gelsenkirchener Bands entschieden den Abend für sich.
„Wir spielen jetzt unser letztes Lied“, die Sängerin ist leicht außer Atem. Dann legen sie und ihre beiden Kollegen los, mit „Don’t give up“ (zu Deutsch: „Gib nicht auf“) verabschieden sich „Chaos in the Order“ an diesem Abend von der Bühne. Die Punkrock-Band war eine der vier Bands, die diesen Samstag beim 10. Newcomer Festival im Jugendzentrum am Tossehof angetreten sind – zusammen mit „The Astray“, „Skip to Friday“ und „Stillleben“. Das Line-Up versprach alles andere als einen stillen Abend, untereinander ging es dennoch harmonisch zu.
Ein Schlagzeug für alle
„Wir legen Wert darauf, dass die Bands einen regionalen Bezug haben – die Bands heute stammen aus Gelsenkirchen und Gladbeck“, sagte Carolin Hilkenbach von der Mobilen Jugendarbeit. Zusammen mit dem Bund der katholischen Jugend und dem Jugendzentrum am Tossehof findet der Wettbewerb schon seit etlichen Jahren statt. Seine Wurzeln hat er beim BDKJ, fand als erstes im Philipp-Neri-Zentrum statt. „In der dritten Runde kam es hierher“, erzählte Verena Holle, die das Jugendzentrum am Tossehof leitet, „und die Zusammenarbeit ist wirklich toll“.
Auch die Bands untereinander mussten funktionieren: die Auswahl wurde erst einen guten Monat vor dem Festival getroffen, dann fand schon ein erstes Vortreffen statt. Erstes Beschnuppern, aber auch wichtige organisatorische Fragen rund ums Konzert waren zu klären – das Schlagzeug etwa teilten sich alle Bands, denn das immer wieder neu auf- und abzubauen hätte die reguläre Aufbauzeit von 15 Minuten überschritten. 45 Minuten dann hatten die Bands die Chance, vor mehr als 70 Leuten ihre selbst geschriebenen Songs zu präsentieren.
Sportlich faires Verhalten der Musiker
Anerkennendes Kopfnicken im Takt, wippende Füße und sogar ein paar Jungs, die sich wild auf der Tanzfläche bewegen, passend zur schnellen, lauten Gangart des Abends: ob Indie-, Punk-, Deutsch- oder Elektrorock, das Publikum bekam eine abwechslungsreiche Show zu sehen. Moderator Erkan Öztürk von der mobilen Jugendarbeit ist jedes Jahr wieder über das Engagement der Jugendlichen begeistert: „dass sich Jugendliche noch wirklich ernsthaft mit Musik beschäftigen, finde ich cool.“
Auch wurde mehrfach die Disziplin und Zuverlässigkeit der Nachwuchsmusiker gelobt, alle verhielten sich sportlich fair, obwohl es ein Wettbewerb war. Über Gewinner und Verlierer entschieden dann sowohl Jury als auch Publikum, beide Titel waren mit Sachpreisen und einem weiteren Gig dotiert – letztendlich überzeugten „Skip to Friday“ das Publikum, während „The Astray“ von der Jury belohnt wurden.