Gelsenkirchen.
Links und rechts in der Halle des Bahnbetriebswerks in Bismarck zeugen historische Dampfloks von über 100 Jahren Industriegeschichte, auf der Bühne in der Mitte lebt die Industriekultur: Mit Punkrockhymnen, Metalkrachern und Deutschrock-Klassikern sorgten die acht Bands am Samstag über sechs Stunden lang für Begeisterung unter den knapp 500 Zuschauern und einen erfolgreichen Festival-Einstand.
„Normal ist woanders“
„Normal ist woanders“ – so lautet nicht nur der Untertitel der Veranstaltung. Für Frank Ukowski und die anderen Mitglieder des Schalke-Fanclubs „Blau-weißer Partywaggon“ ist dieser Satz so etwas wie ein Lebensmotto. Vor knapp fünf Jahren hat sich der Verein in ihrem „Blau-weißen Partywaggon“, einem ausrangierten und liebevoll umgebauten Eisenbahnwaggon, auf dem Gelände angesiedelt.
Seitdem hat man sich auch zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Leben in Gelsenkirchen voranzutreiben. „Der Groovetrain der DJs von Pottcast Gelsenkirchen ist ja hier schon Tradition. Natürlich wollten wir auch was für Rockfans auf die Beine stellen“, erklärt der Vorsitzende des Fanclubs.
Die Idee für das Rockfestival ist vor mehr als zwei Jahren entstanden. „Aber die Umsetzung ist schon etwas anderes als beim Groovetrain.“ Umso mehr konnte Ukowski sich freuen, als er beim Kulturreferat der Stadt auf offene Ohren traf und finanzielle Unterstützung erhielt.
Verwunderung über die große Resonanz
Die Bands wurden via Facebook-Casting schnell gefunden. „Nach zwei Wochen hatten wir schon 15 Bands aus Gelsenkirchen und Umgebung, die bei uns spielen wollten und über 2000 Mitglieder in der Gruppe“, wunderte Ukowski sich über die große Resonanz. Die Mitglieder durften dann entscheiden, welche acht Bands am Samstag dem Publikum einheizen durften.
Mit „Missing Tuesday“, „Wasted Luck“, „Team SuckerPunch“, „Axolotl“, „The Cookies“, „Endlich Frei“, „Socks oft he Day Before“ und „Symple Lyfe“ fiel die Wahl auf vier Newcomer und vier „gestandene Bands“ und mit einem Mix aus Metal, klassischem Gitarrenrock, Punk und Deutschrock auf alles, was das Genre hergibt. Normal ist eben woanders. Beim Publikum, in dem alle Altersklassen vertreten waren, kam die Mischung an, die Bands fühlten sich in ihrem historischen Backstagebereich pudelwohl und auch die Veranstalter sind rundum zufrieden.