Gelsenkirchen.

Auf den Tag 75 Jahre ist es am Samstag her, dass in Deutschland die Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November jüdische Mitbürger verfolgten und Gewalt gegen sie gezielt organisierten und lenkten – auch in Gelsenkirchen. Reden wir darüber, reden wir über die Pogromnacht. Sie leitete nach einer Phase massiver Diskriminierung die Zeit der systematischen Verfolgung und Ermordung unserer jüdischen Mitbürger ein.

Am Samstag nun wird die Demokratische Initiative Gelsenkirchen ihren Schweigemarsch gegen das Vergessen dieser unfassbaren Gräueltaten durchführen. Vom Bahnhofsvorplatz geht es zum neuen Hans-Sachs-Haus und mündet dort ab 18 Uhr in eine Kundgebung. Äußerst bemerkenswert, wie ich finde, ist dieser Programmpunkt im Bürgerforum: Gelsenkirchener Schüler werden die Eindrücke ihrer Auschwitz-Fahrt 2012 schildern.

Öffentlich für die Werte einer modernen Demokratie einsetzen

Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist eine gute Gelegenheit, sich öffentlich für die Werte einer modernen Demokratie einzusetzen, die auf Toleranz und Respekt gegenüber anderen Menschen und Kulturen fußt. Nur wenn wir nicht vergessen, was einmal völlig falsch gelaufen ist, können wir alle gemeinsam an einer guten Zukunft arbeiten.

Die Initiative ruft alle Gelsenkirchener dazu auf, jeder Form von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten. Das ist ein Ruf, den wir ernst nehmen müssen und dem wir folgen sollten. Wachsamkeit, Nachbarschaftshilfe, Mut und Zivilcourage sind Attribute, die helfen, den Alltag von uns allen zu verbessern.

Daran sollten wir jeden Tag denken und so handeln. Und am Samstag können wir auch noch ein paar Schritte für die Demokratie tun.