Gelsenkirchen. . Drogen, Stress um Geld und Besitz brachten 41-Jährigen in die Psychiatrie. Seine Aggressivität gegenüber der Familie bekam er dort nicht in den Griff. Nun steht er vor dem Landgericht.

Er liebt sie. Sie liebt ihn. Sie haben Kinder, ein Haus in Bismarck. Es könnte eine glückliche Ehe sein, wenn da nicht die psychische Erkrankung des 41-Jährigen wär. Die brachte ihn schon mehrfach für Monate in die Psychiatrie, die lässt ihn immer wieder ausrasten, wenn er keine Medikamente nimmt und dazu noch Cannabis raucht.

Dann droht er seine Frau zu töten, greift sogar zum Messer, beleidigt sie, zündet einen Wohnwagen an und zerschneidet Autoreifen. Nun steht er vor dem Essener Landgericht. Es geht um seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Doch der Gelsenkirchener kämpft für seine Freiheit: „Ich bin ein ganz normaler Mensch“, behauptet er und bitttet um eine „letzte Chance.“

„Ich werde aggressiv“

Der Hauskauf in Bismarck vor dreizehn Jahren und der sich daraus ergebende Ärger mit seiner Mutter um Geld und Besitz : „Das hat mich aus der Bahn geworfen“, sagt der 41-Jährige. „Immer wenn er unter Stress steht“, dann passiere etwas, sagt auch seine Frau (36). „Ich werde aggressiv“, gibt er zu, aber das alles sei „doch nicht ernst gemeint. Ich würde meiner Frau nie im Leben etwas antun.“

Immerhin musste von April bis Mai 2013 die Polizei mehrfach zum Schutz der Familie eingreifen. Und das, obwohl schon seit Januar 2012 eine richterliche Verfügung bestimmt, dass er sich seiner Frau nicht mehr als 20 Meter nähern darf. Mehrfach kam er in eine Klinik, verschwand am nächsten Tag unerlaubt und stand bei seiner Frau vor der Tür.

Ehefrau versucht Angeklagten zu entlasten

Der fällt es sichtlich schwer als Zeugin auszusagen, obwohl ihr Mann keine Einwände hat „Wir haben uns wieder versöhnt“, erklärte er schon zuvor dem Gericht „ sie werden sehen.“ Die 36-Jährige versucht ihn nicht allzu sehr zu belasten. Nimmt ihn immer wieder in Schutz: „Es ging ihm sehr schlecht, weil er Angst hatte das Haus zu verlieren.“

Die Medikamente habe er abgesetzt, weil er sich damit wie ein Roboter fühle. Ihr geht es vor allem um seinen Cannabis Konsum. Bevor er damit nicht Schluss mache, gibt es keine gemeinsame Zukunft, erklärt sie.- der Prozess wird fortgesetzt