Gelsenkirchen. „Wort und Bild“ lautet das Motto der Ausstellung, die der Bund Gelsenkirchener Künstler am 1. September im Domizil, in der Bergmannstraße, eröffnet. Mal als Installation, mal als Bild - die Künstler haben das Thema Kommunikation alle unterschiedlich umgesetzt und gestaltet.

Das „O“ hat es der Künstlerin Marion Mauß besonders angetan. Und auch ihr Mann Bernd ist von dem Buchstaben begeistert. In der Ausstellung im Domizil des BGK haben sich das Künstlerpaar und sechs weitere Künstler aus Gelsenkirchen und Bochum mit dem Thema Kommunikation beschäftigt. „Wort und Bild“ lautet der Titel der Ausstellung, die am kommenden Sonntag, 1. September, um 11 eröffnet wird.

„Der Buchstabe fasziniert mich. Er hat weder Anfang noch Ende, es gibt keine Begrenzung“, sagt Marion Mauß. Aus Aschemasse hat sie ein großes, gelbes „O“ auf grauen Hintergrund geformt. Bildhauer Bernd Mauß präsentiert jede Menge O`s und H´s als Stempel auf einem weißen, glatten Stein.

Alte und neue Technik

In dem kleinen Flur in den Räumen im Domizil des BGK hat Künstlerin Christel Zibert ihre Installation zum Thema Kommunikation aufgebaut. An der Wand hängen zwei weiße Masken, die Augen verdeckt von einem Telefonhörer. Zwischen den beiden Masken ein eingerahmtes Mobiltelefon. Auf einer Säule steht ein altes Schnurtelefon mit Wählscheibe. „Ich wollte zum einen diesen Kontrast zwischen alter und neuer Technik darstellen“, erklärt Zibert. „Aber vor allem die Gefahr, die durch die neuen Medien hervorgerufen werden.“ Der Mensch gebe im Internet alles von sich preis, spreche dabei, laut Christel Zibert aber blind ins Nichts.

Das Thema Gefahr spiegelt sich auch in den Arbeiten von Karin Templin-Glees wieder. „Verlorener Sinn aneinandergereihter Worte“ lautet der Titel ihrer Arbeiten. In sechs Bildern hat die Künstlerin einen zerrissenen Text unterschiedlich dargestellt. „Ich befürchte, dass die zwischenmenschliche Kommunikation immer mehr auf der Strecke bleibt. Aber ich möchte dem Betrachter meiner Bilder den Freiraum lassen, sich selber mit dem Thema zu beschäftigen.“

Kunst reagiert auf Zeitgeist

Durch eine bestimmte Spachteltechnik verleiht Ines Gauchel ihren Bildern eine besondere Tiefe. In der Mitte der Leinwände, in den Farben grau und weiß, stehen die Wörter Zeit und Geist. „Die Kunst reagiert auf den Zeitgeist und ist in gesellschaftliche Prozesse eingebunden“, sagt Ines Gauchel über ihre Bilder.

Die Werke von Susanne Olbrich-Hantzschk sind in dunklen Farben gehalten. Text steht mal im Hintergrund des Bildes, ein anderes Mal ist er kaum zu entziffern. „Wir Menschen verstehen uns gegenseitig nicht mehr richtig. Viele Themen kommen zwar vorne bei uns an, aber erreichen uns nicht im Inneren.“ In ihren Bildern verknüpft Susanne Olbrich-Hantzschk Kunst, Musik und Literatur. Die „Wort und Bild“-Ausstellung kann bis zum 26. Oktober besucht werden.