Gelsenkirchen.

Es ist längst zum weltweit bedeutendsten Festival der Klaviermusik avanciert. Im Jahr seines 25. Geburtstages machte das renommierte Klavier-Festival Ruhr einmal mehr in Gelsenkirchen Station. Und zwar mit gleich zwei herausragenden Konzerten.

So trugen auch die Besucher dieser Abende mit dazu bei, dass sich die Bilanz des Festivals mit rund 52.000 Besuchern und damit einem neuen Rekord sehen lassen kann.

Hochkarätige Konzerte

Dass in diesem Jahr zwei besonders hochkarätige Konzerte in Gelsenkirchen über die Bühne gingen, erfreute die Klassik-Fans um so mehr, als im letzten Jahr der Piano-Marathon komplett an Gelsenkirchen vorbei gerast war. Dabei, so betonte Festival-Chef Franz Xaver Ohnesorg gestern im Gespräch mit der WAZ, „sind wir sehr gerne im Musiktheater, auch die Künstler sind immer neugierig, wenn ich von den Yves-Klein-Wänden erzähle.“

Ob das Klavier-Festival auch 2014 Station in Gelsenkirchen macht, konnte Ohnesorg noch nicht sagen: „Das entscheidet sich erst im Spätherbst und hängt ab von der Verfügbarkeit der Häuser und von Sponsoren.“

Wahre Jubelstürme der Zuhörer

In diesem Jahr gastierte am 9. Juli der aus St. Petersburg stammende Pianist Grigory Sokolov im ausverkauften Musiktheater. Sokolov, ein Superstar der Klassik-Szene, brillierte mit Sonaten von Beethoven und Schubert. Der Mann, der kaum eine emotionale Regung zeigt, begeisterte mit einem hoch emotionalen Spiel und riss seine Zuhörer zu wahren Jubelstürmen hin. Dafür bedankte sich der zurückhaltende Star mit gleich sechs wunderbaren Zugaben.

Als weiterer Höhepunkt des Festivals in Gelsenkirchen hatte sich zuvor Milana Chernyavska mit ihrem Konzert am 16. Juni im Schloss Horst erwiesen. Die aus Kiew stammende Pianistin überzeugte mit Werken von Beethoven, Schumann, Chopin, Ravel. Was diesen Abend zudem zu einem ganz besonderen machte: Alfred Brendel, der Großmeister der Piano-Kunst, war zugegen, überreichte der Künstlerin den Alfred-Brendel-Förderpreis.