Gelsenkirchen.
Als Trio haben sie im Jahre 2004 im rau-idyllischen Hinterhof an der Ruhrstraße ein Atelier eröffnet: Die Gelsenkirchener Künstler Heinrich Jüttner, Heribert Reismann und Wolfgang Sternkopf bezogen eine leerstehende Schreinerwerkstatt, um gemeinsam kreativ zu arbeiten.
Ihrem neuen Raum gaben sie den Namen „Atelier JRS“. Der frühe Tod von Heribert Reismann im Februar dieses Jahres beendete die diese fruchtbare Ära des Ateliers.
Der Name aber ist und bleibt Programm und Markenzeichen der Künstlergemeinschaft, die seit dem 1. Juni nun auch wieder auf ein Trio angewachsen ist. Wolfgang Sternkopf betont: „Zu ersetzen ist Heribert Reismann natürlich nicht.“ Dennoch wolle man am ursprünglichen Konzept der Werkstatt festhalten, das da lautet „Konstruktive Verbindungen schaffen“, und auch weiterhin zu Dritt arbeiten.
Positive Arbeitsatmosphäre
Der Gelsenkirchener Heribert Leppert passte genau in dieses Konzept, wie Sternkopf und Jüttner befanden, nachdem Leppert im April dieses Jahres im Atelier ausgestellt hatte. Denn auch Leppert widmet sich der konkret-konstruktiven Kunst. „Nach einer kurzen Bedenkzeit“, sagt der 62-jährige Stadtplaner, „habe ich auch sofort zugesagt.“ Ihm gefällt die Atmosphäre des großen Raumes, „es ist eine echte, eine positive Arbeitsatmosphäre und keine strenge Galerie“. Außerdem gefällt dem Neuen die konsequente Ausrichtung auf eine Kunstrichtung.
Herbert Leppert, 1951 in Gelsenkirchen geboren, ist von Haus aus Diplom-Ingenieur und arbeitet als Stadtplaner in der Stadtverwaltung. Im Jahre 1986 erhielt Leppert den Förderpreis der Stadt Gelsenkirchen für Bildende Kunst. Mit der konkreten Kunst setzt sich Leppert seit mehr als einem Jahrhundert auseinander: „Dabei gehe ich weniger mathematisch vor denn spielerisch.“
Arbeiten mit architektonischen Elementen
Dafür sprechen nicht nur die Formen, die in seinen collagierten Arbeiten immer wieder in fließende Bewegung geraten, sondern auch die Farben. „Stark farbig sind meine Arbeiten, manche sogar richtig bunt“, sagt Leppert. Andere wiederum kommen ganz reduziert daher in schwarzen und grauen Tönen. Häufig greift der Künstler auf bedrucktes Papier zurück, das er zerschneidet, zerstückelt, zerreißt. Was am Ende dabei herauskommt, steht am Anfang noch nicht fest.
Seine berufliche Basis lässt sich dabei in vielen Arbeiten nicht verleugnen. Manches erinnert an architektonische Konstruktionen, an Stadtlandschaften, an Häuserfronten, an Türme und Tore. Neben Papier nutzt Leppert auch Holz, Hartschaumplatten. Auch mit der Kamera fängt er immer wieder überraschende Strukturen ein.