Gelsenkirchen. . Trotz Nummernschilds war der Halter eines in Gelsenkirchen auf der Straße über mehrere Jahre abgestellten Peugeots nicht festzustellen. Das Auto mit französischem Kennzeichen verrottete in Erle – und soll nun sichergestellt werden.

Irgendwann stellten die Nachbarn fest, dass der Peugeot am Straßenrand wohl nicht mehr verschwinden würde; ob das jetzt anderthalb Jahre her ist oder zwei, da mag sich Ariane Peleikis nach so langer Zeit nicht mehr festlegen. Seitdem haben die Leute in der Bruktererstraße in Erle dem verwaisten Auto zusehen müssen, wie es entschlossen verrottet; „unser Problem ist, dass niemand was macht“, sagt Peleikis.

Denn die Polizei erklärte sich für unzuständig, weil der in Frankreich zugelassene Wagen weder gefährde noch behindere; und auch dem Ordnungsamt „waren die Hände gebunden“, so am Dienstag ein Sprecher der Stadt: Schließlich ist es nicht als gestohlen gemeldet, und ein Nummernschild hängt dran; irgendwo in Frankreich gibt es also einen Besitzer, wenngleich einen besonders unwilligen. Jedenfalls konnte man dem das Auto nicht einfach so wegschleppen. Ihn zu finden, ging aber auch nicht: Es gibt kein Halterermittlungsabkommen mit Frankreich.

Das Auto stellt eine Gefahr für Kinder dar

Akkurat geparkt steht der Peugeot 605 am Bordstein, aber das ist auch schon das Einzige. Eine klebrige Sand- und Staubschicht bedeckt das mutmaßlich dunkelblaue Auto; darunter hat sich ein Haufen Laub gesammelt aus dem Herbst des Jahres Irgendwann, und etwas Müll hat sich inzwischen auch hinzugesellt.

Französischer Schrott-Peugeot

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    „Sie können das Auto mitnehmen“, sagt eine Frau, die vorbei geht; prompt meldet sich eine zweite, die im 1. Stock im Fenster liegt, und ruft: „Das ist auch komplett auf.“ Stimmt, man kriegt ja die Türen auf! Hinten ein Kindersitz, vorn im Fußraum Pfandflaschen und Musikkassetten (falls sich noch jemand erinnert, was das ist). Und ein Parkschein von einem 19. Juli, 8.02 Uhr. „Ich hab’ gehört, dass auch schon Kinder da drin waren“, sagt Susanne Sadlowski, die ebenfalls hier wohnt.

    Nach der Anfrage der WAZ, kamen die Dinge sozusagen ins Rollen. „Das Auto wird nach allgemeinem Ordnungsrecht unverzüglich sichergestellt, es ist eine Gefahr für Kinder“, sagt der Sprecher. Da es ja aufgemacht werden kann – aber das kann es schon länger. Egal, nun kommt es weg. Auch soll es nächstes Jahr in der ganzen EU möglich werden, Halter über Grenzen hinweg zu ermitteln.

    Der wird sich freuen.