Gelsenkirchen. . Wildparker sorgen für Ärger in Gelsenkirchen-Rotthausen. Seit Monaten stehen an der Achternbergstraße immer wieder Kleinlaster und Transporter ohne Zulassung. Das Ordnungsamt tut was es kann. Doch der Autohändler, der offenbar seine Wagen dort zwischenlagert, zeigt sich beratungsresistent.
Die Rotthauser Wilfried Siekmann und Max Kaldyka sind sauer. Sie sehen die Stadt in der Pflicht, gegen die unerlaubt abgestellten Autos etwas zu unternehmen. Geparkte Autos sorgen immer wieder mal für Ärger. Für besonders viel Ärger sorgen in Rotthausen bereits seit mehreren Monaten abgestellte Autos, die zudem abgemeldet sind.
Ohne Nummernschilder und somit ohne Zulassungen stehen an der Achternbergstraße – vor dem Aria Autocenter Dorani – immer wieder alte Fahrzeuge, in erster Linie Kleinlaster und Transporter.
Die Rotthauser Wilfried Siekmann (59) und Max Kaldyka (79) haben genug davon und sehen die Stadt in der Pflicht, gegen die unerlaubt abgestellten Autos etwas zu unternehmen. Der ansässige Autohändler Farhad Dorani sagt, dass die Wagen ihm nicht gehören.
Ordnungsamt wurde informiert
Die am Straßenrand abgestellten Fahrzeuge würden den Verkehr behindern, sagt Wilfried Siekmann – auch den Anlieferverkehr des benachbarten Getränkemarkts und des Rewe-Markts schräg gegenüber. „Wir haben schon mehrfach mit dem Ordnungsamt telefoniert. Aber der Autohändler ist offenbar beratungsresistent“, klagt der 59-Jährige. „Es kann nicht sein, dass er macht, was er will und andere behindert.“
An der Achternbergstraße herrscht zwar kein Parkverbot, abgemeldete Fahrzeuge dürfen jedoch nicht auf öffentlichen Flächen abgestellt werden. In Ausnahmefällen wird eine Sondergenehmigung erteilt, nicht jedoch, wenn – wie geschehen – Verkaufsschilder im Fahrzeug liegen. Auch auf den Parkstreifen an der Achternbergstraße stehen abgemeldete Wagen. Das ist ebenfalls nicht gestattet.
Vierwöchige Frist
Ohne Nummernschild auf öffentlichen Flächen geparkte Fahrzeuge versieht der Ordnungsdienst mit einem orangefarbenen Aufkleber, der dem Halter des Fahrzeugs eine vierwöchige Frist einräumt, um das Auto wieder anzumelden oder zu entfernen. Verstreicht die Frist, ohne dass etwas geschieht, wird der Wagen abgeschleppt.
Auch auf den Wagen an der Achternbergstraße will Wilfried Siekmann die orangefarbenen Zettel gesehen haben. „Die Fahrzeuge verschwinden dann irgendwie, dafür werden andere dort abgestellt.“ Autohändler Farhad Dorani kontert: „Unsere eigenen Fahrzeuge sind dort nicht abgestellt. Das sind von uns bereits verkaufte Fahrzeuge – zu 90-prozentiger Sicherheit.“ Laut Dorani haben die abgestellten Wagen also den Besitzer gewechselt, er sei nicht für das verbotene Abstellen verantwortlich. „Die Kunden holen ihre Fahrzeuge manchmal erst nach fünf oder sechs Tagen ab“, so Dorani.
Thema in der Bezirksvertretung
Die Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Süd hat sich auch schon mit dem Thema auseinandergesetzt. Nach einer Anfrage durch den Bezirksverordneten Dr. Willi Mast nahm die Verwaltung Mitte März Stellung: „Das Referat Verkehr hat daher gegen die Autocenter Aria GmbH ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet... Der Gebrauchtwagenhändler hat zu der Anhörung Stellung genommen und mitgeteilt, dass er die Fahrzeuge entfernt habe. Darüber hinaus versicherte er, keine Fahrzeuge mehr im öffentlichen Straßenraum auszustellen. Tatsächlich waren in der 9. und 10. Kalenderwoche mit Ausnahme eines Fahrzeugs alle zum Verkauf angebotenen, nicht betriebsbereiten Fahrzeuge entfernt worden.“
Dass dort wieder abgemeldete Kraftfahrzeuge abgestellt werden, ist der Stadt bekannt. Deren Sprecher Oliver Schäfer sagt: „Wir gehen der Sache mit mehreren Dienststellen nach. Mitarbeiter des Ordnungsdienstes sind täglich vor Ort. Bei einem Fahrzeug ohne Nummernschild muss der Halter erst einmal ermittelt werden.“
Verstreiche die Vier-Wochen-Frist, können dem Halter ein Bußgeld und sogar ein Punkt in Flensburg drohen. Schäfer ist indes zuversichtlich: „Der Autohändler kann das nicht unendlich weit treiben, weil sonst sein Führerschein gefährdet ist.“