Gelsenkirchen.
Ein Leben lang arbeiten, aber im Rentenalter trotzdem auf Sozialleistungen angewiesen sein. Die Zahl der Menschen, die in Altersarmut leben müssen, wird immer größer. Und die Entwicklung hat an Tempo zugenommen, wie jetzt aus den aktuellen Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik hervorgeht.
3952 Menschen wurden in Gelsenkirchen im vergangenen Jahr Hilfen zum Lebensunterhalt aus der Grundsicherung gezahlt. Das sind 7,9 Prozent mehr als noch im Jahr 2011.
Zu wenig Rente oder ein Pflegefall
1425 Menschen davon sind im Alter von 18 bis 65 Jahren. Das heißt sie sind berufsunfähig oder teilweise erwerbsbehindert. 2527 Menschen sind 65 und älter. Sie haben zu wenig Rente oder sind zum Beispiel wegen eines hohen Pflegebedarfs auf die Grundsicherung angewiesen.
Damit sind insgesamt 54 Prozent der Leistungsempfänger 65 Jahre und älter. 56,4 vH sind Frauen. Bei den über 65-Jährigen ist der Frauenanteil (65,6 vH) noch höher. 17,1 vH der Hilfeempfänger haben eine ausländische Staatsbürgerschaft.
Viele Empfänger sind in Pflege
Etwa jeder fünfte Empfänger ist in einer stationären Einrichtung untergebracht (zum Beispiel in Pflege- oder Altenheimen). Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist vor allem als ein Mittel zur Bekämpfung der sogenannten verschämten Armut im Alter eingeführt worden. Anspruchsberechtigt sind hilfebedürftige Personen ab 65 Jahren sowie dauerhaft voll erwerbsgeminderte Personen ab 18 Jahren. Seit Anfang 2005 ist diese Art der Leistung im Sozialgesetzbuch verankert.