Gelsenkirchen. . Nach der zehntägigen Odysse von Duisburg nach Holland und zurück ist die Asche des verstorbenen Gelsenkircheners nun endlich bei seiner Familie in Polen gelandet und beigesetzt. Dank dem Einsatz des Bestatters, der die Urne zum guten Schluss selbst kostenlos zur Grenze fuhr.

Der verstorbene 46-jährige Gelsenkirchener, dessen Asche auf dem Weg zur Beisetzung im heimischen Polen vorübergehend verloren ging, hat nun endlich seine letzte Ruhestätte erreicht. Im polnischen Glogau wurde er beigesetzt. Die Familie hatte seit dem 25. Juli – dem Tag , an dem der Bestatter die Urne per DHL-Versand nach Polen abschickte – bis zum 8. August auf die Asche des Mannes gewartet.

Die Tochter und die Ex-Ehefrau des Verstorbenen, Dagmar Misko und Danuta Ehrt, hatten sich in ihrer Verzweiflung an die WAZ gewendet, weil sie mehr als eine Woche lang keine Informationen über den Verbleib der Urne bekommen hatten. Vergangenen Montag dann hatte die DHL das Paket in den Niederlanden aufgespürt, wo es aufgrund einer Fehlcodierung gelandet war.

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Post nahm die Alleinschuld auf sich

Die Post nahm die Alleinschuld auf sich, brachte das Paket als Entschuldigung quasi per Kurierfahrzeug direkt zurück zum Bestatter. Der Fahrer habe ihm jedoch gesagt, so der Bestatter gegenüber der WAZ, die DHL würde das Paket nur ungern nach Polen versenden. Deshalb habe er sich entschlossen, die Urne persönlich und unentgeltlich bis zur polnischen Grenze in Frankfurt an der Oder zu bringen.

So geschah es. An der Grenze nahm der polnische Bestatter die Urne in Empfang. Die feierliche Beisetzung fand in Glogau statt, die Familie ist glücklich, dass der Sohn nun in heimische Erde gebettet ist.

Expressversandbei Urnen ins Ausland nicht möglich

DHL-Sprecher Dieter Pietruck bestreitet, dass die DHL sich geweigert habe, die Urne nach Polen zu senden. Nur ein Expressversand – also ein Versand mit garantiertem Zeitfenster – sei bei Urnen ins Ausland generell nicht möglich. Urnen mit der Asche Verstorbener gelten dabei als Verbotsgut, erklärte er. Natürlich hätte der Bestatter die Urne erneut als Paket aufgeben können. Die Familie ist froh, dass er es nicht tat.